Zwölfuhrläuten Sachsen bei Ansbach in Mittelfranken
Folgt man der Fränkischen Rezat von Ansbach aus in Richtung Osten, gelangt man nach wenigen Kilometern nach Sachsen. Der Name des gut 3.000 Einwohner zählenden Ortes, der sich an den Talhang schmiegt, geht auf Karl den Großen zurück.
Um das Jahr 800 wollte der Frankenkaiser die Sachsen unterwerfen und ließ viele von ihnen zwangsweise umsiedeln. So entstand auch nahe Ansbach eine Urpfarrei mit einem frühen Kirchenbau.
Spielball zwischen Nürnberg und Ansbach
Heute erhebt sich auf einem kleinen Hügel in der Ortsmitte die Kirche St. Alban. An dem als Wehrkirche angelegten Gotteshaus aus mächtigen Sandsteinquadern steht der dreigeschossige Turm mit seinem spitzen Dach seit dem Jahr 1461. Eine in Stein gemeißelte Inschrift an der Südseite des Turmes zeugt davon. Der Vorgängerbau war im so genannten Markgrafenkrieg zerstört worden. Die Dorfbewohner von Sachsen mussten damals die unterschiedlichen Machtansprüche zwischen den Ansbacher Markgrafen und der Freien Reichsstadt Nürnberg erleiden. Sachsen gehörte zum Herrschaftsgebiet der Nürnberger Burggrafen, das Kirchenpatronat war jedoch schon immer Ansbachisch.
Schlichter Markgrafenstil
Bald nach den Verwüstungen, die viele Dörfer in der Region trafen, bauten die Menschen in Sachsen bei Ansbach ihren Kirchturm wieder auf. In den vergangenen Jahrhunderten erlebte das Gotteshaus zahlreiche Umbauten und Veränderungen. Im Inneren präsentiert es sich heute in schlichtem Markgrafenstil mit einem Kanzelaltar aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die wechselvolle Geschichte von St. Alban ist in einem kleinen Museum noch zu verfolgen, das die Mitglieder der Kirchengemeinde gerade im 60 Meter hohen Turm gestalten. Wie vor 550 Jahren ragt er stolz über die Dächer des Dorfes und der Klang des vierstimmigen Geläuts begleitet die Gemeinde durch das Kirchenjahr.