Zwölfuhrläuten Schnaittach in Mittelfranken
Am Rande der Frankenalb, zu Füßen der alten Festung Rothenberg, liegt im nördlichen Landkreis Nürnberger Land die knapp 8.000 Einwohner zählende Marktgemeinde Schnaittach.
Schon von weitem sichtbar ragt die Kirche St. Kunigund über die Dächer des Ortes. Schnaittach feiert 2011 die erste urkundliche Erwähnung vor 1.000 Jahren.
Einheit aus Vergangenheit und Moderne
Der Ursprung der katholischen Pfarrkirche geht zurück auf eine Stiftung im späten 14. Jahrhundert. In ihrer heutigen Form entstand St. Kunigund aber erst 1933. Nachdem das alte Gotteshaus zu klein geworden war, wurde damals das Kirchenschiff komplett abgebrochen, nur Turm und Ostchor blieben stehen. Im rechten Winkel dazu errichtete man eine neue Saalkirche. Eine weitere grundlegende Veränderung gab es vor wenigen Jahren im Kircheninneren. Bei dieser Renovierung wurde genauso konsequent vorgegangen wie beim Gebäude selbst. So entstand eine gelungene Einheit aus Vergangenheit und Moderne.
Bemerkenswertes Altarbild
Sofort fällt die abstrakte Farbgestaltung ins Auge, die sich von der großen Chorwand oberhalb der beiden historischen Seitenaltäre durch das ganze Kirchenschiff zieht. Auch die neuen Fenster im Ostchor, wo der spätgotische Taufstein steht, nehmen die moderne Gestaltung auf und schaffen mit abstrakten Mustern in kräftigen Farben eine ganz eigene Atmosphäre. Im Schnittpunkt der alten gotischen Kirche und dem neuen, nach Norden ausgerichteten Kirchenschiff bildet eine Altarinsel den Mittelpunkt des Gottesdienstes. Hinter dem Volksaltar findet sich der mit modernen Glaselementen neugestaltete Hochaltar von 1941. Das Altarbild zeigt eine für die Entstehungszeit der Kirche bemerkenswerte Szene: Die kaiserliche Krönung der Schnaittacher Kirchenpatronin Kunigunde durch den Papst. In der Zeit des Nationalsozialismus ein durchaus mutiger Hinweis darauf, dass christlicher Glaube über weltlicher Herrschaft steht.