Zwölfuhrläuten Bertholdsdorf in Mittelfranken
Seit dem letzten Sommer erklingt es vierstimmig vom Turm der Bertholdsdorfer St.-Georgs-Kirche: Zu den drei Glocken aus den Jahren 1869 und 1950 gesellt sich seither eine neue Glocke. Sie wurde in der Eifel gegossen und füllt den bisherigen Moll-Dreiklang wohlklingend aus.
Die Bertholdsdorfer Glocken rufen die Evangelischen aus nicht weniger als 12 Ortschaften und Einzelhöfen. Und sie genießen die Atmosphäre des hellen Kirchenraumes mit seiner schönen Ausstattung.
Taufstein wieder entdeckt
Die Blicke der Besucher richten sich naturgemäß erst einmal nach vorn zum neugotischen Altar, aber auch auf den markanten Taufstein; der wurde 1836 von einem Gemeindemitglied gefertigt, aus Sandstein mit einer hölzernen Haube. Kein geringerer als Wilhelm Löhe, der zu der Zeit in Bertholdsdorf Pfarrverweser war, weihte ihn. Weil dieser Taufstein dem Kunstgeschmack späterer Jahre nicht mehr entsprach, wanderte er auf den Dachboden - um 1947, bei einer erneuten Renovierung wieder im Kirchenraum aufgestellt zu werden.
An der Südwand des Kirchenraums grüßt eine segnende Christusfigur aus Holz die Gemeinde. Darunter findet sich das Gedenkbuch mit den Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege – und mit leeren Seiten, als stilles Andenken an die Vermissten.
Ins Auge fallen auch die Wand- und Deckenmalereien: Ein lateinisches Kreuz dominiert die Kirchendecke, die Symbole der vier Evangelisten zieren sie ringsum.
Künstlerische Verbindung zu Glockenturm
Das Wandbild über dem Triumphbogen zeigt den himmlischen Lobpreis: Engel halten ein Band mit der Aufschrift "Ehre sei Gott in der Höhe!" in den Händen. Eine wunderbare Verbindung hinauf in den Turm, wo die kleinste Glocke ebenfalls diese Botschaft trägt, allerdings in lateinischer Sprache: "Gloria in excelsis deo."