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Zwölfuhrläuten Eckenhaid in Mittelfranken

"Schrecksekunde" – es gibt sicher keinen anderen Ort in unserem Land, welcher über ein Kunstwerk mit diesem Namen verfügt. Außer eben Eckenhaid! Die Bronzeskulptur, die der Künstler Heimo Ertl vor zwölf Jahren geschaffen hat, steht in der dortigen Pfarrkirche.

Von: Klaus Alter

Stand: 22.01.2023 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Eckenhaid in Mittelfranken

Zu sehen ist die Ankündigung der Geburt Jesu Christi durch den Engel Gabriel an Maria. Dieser "Englische Gruß" wurde schon abertausend Mal in Szene gesetzt – dem Künstler war es hier ein Anliegen, den Moment des Erschreckens der Maria festzuhalten, um nachdenklich zu machen, etwas "Originelles" zu schaffen.

Markantes Gotteshaus

Damit reiht sich die "Schrecksekunde" genial ein in eine Fülle von architektonischen und künstlerischen Gestaltungselementen, die der nunmehr 50 Jahre alten Kirche ihr besonderes Gepräge geben. Markant ist das vom angesehenen Nürnberger Architekten Peter Leonhardt geschaffene Gotteshaus mit seinem hoch emporsteigenden Faltdach. Die Wände sind zum Teil eingeschnitten, sie sind mit diversen Erkern versehen, kein Kirchenfenster gleicht dem andern.
Innen geht’s durchaus bemerkenswert weiter: Der Kirchenfußboden fällt deutlich zum Hauptaltar hin ab. Dagegen steigt die Holzdecke in gleichem Maße steil empor. Einmalig sind auch die Ab- und Einrundungen der backsteinroten Wände.
Eine Marienkirche ist es, unschwer auszumachen an der Darstellung diverser Szenen aus dem Marienleben, von der Verkündigung – der "Schrecksekunde" – bis zum Karfreitag.

Kein Kirchturm

Einen Turm hat die Eckenhaider Kirche nicht. Die drei 1957 von Perner in Passau gegossenen Glocken haben ihre Stube an der höchsten Stelle des Kirchengebäudes unter der Giebelspitze. Die mittlere Glocke hält mit ihrem Läuten die Bitte der Gemeinde an die Gottesmutter wach: "Patronin voller Güte, uns allezeit behüte."


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