Zwölfuhrläuten Feucht in Mittelfranken
Die Fichte verbirgt sich im Namen "Feucht". Und tatsächlich wird der Ort mit seinen über 14.000 Einwohnern aufgrund der Lage oft mit dem Lorenzer Reichswald in Verbindung gebracht, mit Waldbienen und Honigernte.
Die Geschichte der aufstrebenden Marktgemeinde, die mittlerweile am Süd-Ost-Eck mit Nürnberg zusammengewachsen ist, klingt wechselvoll. Da sind alte Sandsteinhäuser, fränkisches Fachwerk und gleich drei sehenswerte "Herrensitze", die sich einst reiche Nürnberger Familien schufen. Nicht zu vergessen die evangelische Pfarrkirche, die mit ihrem Namen auf die Lage des Ortes am Jakobsweg hinweist. Und natürlich die Herz-Jesu-Kirche der katholischen Pfarrgemeinde, deren fünf Glocken heute ins Land läuten!
Weiter, heller Kirchenraum
Auch sie blickt auf bewegte Zeiten zurück: 1903 wurde sie geweiht und in den Folgejahren künstlerisch ausgestaltet. Eine zweite Weihe wurde 1944 vollzogen, weil ein schwerer Schaden durch Bombenangriff zu beklagen war. 1956 kam der Eichstätter Bischof erneut nach Feucht und weihte Herz Jesu wieder – damals wurde das Kirchenschiff vergrößert. Und 50 Jahre später stellte man den völlig neugestalteten Altarraum feierlich in Dienst.
Betritt man das Gotteshaus, geht’s erst einmal an einer Trennwand mit dem Bildnis der Friedenstaube mit Ölzweig im Schnabel vorbei. Dann öffnet sich ein weiter, heller Kirchenraum, der zu Besinnung und Gottesdienstfeier förmlich einlädt.
Symbiose von alt und neu
Gelungen ist die Symbiose von alt und neu: Von mittelalterlichen Seitenaltären und einem wertvollen geschnitzten Kruzifix – bis zu den neuzeitlichen Ausstattungsstücken Altar, Ambo und Priestersitz. Ebenso gut harmonieren die Glocken auf dem Kirchturm: Deren zweitgrößte stammt aus dem Jahr 1688. Um sie herum scharen sich neuzeitliche Klänge. Friedrich Wilhelm Schilling goss 1960 vier Glocken für Herz Jesu.