Zwölfuhrläuten Feuchtwangen in Mittelfranken
Der Name der Kirche lässt aufhorchen: "Ulrich und Afra" – das verbindet man doch eher mit der Stadt und dem Bistum Augsburg, und nicht mit einem mittelfränkischen Gemeinwesen an der Romantischen Straße, gelegen zwischen Rothenburg und Dinkelsbühl.
Und tatsächlich: Feuchtwangen ist seit Jahrhunderten eng mit der Schwabenmetropole verbunden; die Pfarrei ist die am nördlichsten gelegene in der Diözese.
Modernes Gotteshaus
Katholisches Leben in Feuchtwangen erlosch nach der Reformation im Jahr 1547. Erst 300 Jahre später siedelten sich wieder Katholiken in der - heute insbesondere durch die Kreuzgangspiele bekannten - Stadt an. Zunächst reichte eine kleine neugotische Kirche für die Gottesdienstbesucher aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene in die Gegend, und die somit sprunghaft vergrößerte Gemeinde benötigte bald ein geräumigeres Gotteshaus: Die moderne St. Ulrich- und Afra-Kirche entstand.
Mittelalterliche Pietà
Äußerlich ist der Sakralbau quadratisch konzipiert. In seinem Innenraum lenkt der Altarbereich, der in einer der Ecken des Quadrats angelegt ist, den Blick auf wesentliche Elemente des christlichen Glaubens: Eucharistie und Wortverkündigung. Darüber schwebt ein Kruzifix aus Bronze mit einer fast lebensgroßen Christusfigur.
Ein besonderes Schmuckstück stellt die Marienkapelle dar, mit einer mittelalterlichen Pietà und einer vielfarbigen Glasfensterwand, auf der Symbole und Szenen der Passion Christi zu sehen sind.
Unübersehbar und als ein Wahrzeichen Feuchtwangens grüßt der schlanke Kirchturm schon von weitem und weist den Weg in die malerische Altstadt an der Sulzach. Fünf Glocken rufen zu Gottesdienst und Gebet. Die vier kleineren wurden 1956, die große 1961 in Erding gegossen. Sie begeht – ebenso wie auch die St. Ulrich- und Afra-Kirche - heuer ihren 60. Weihetag.