Zwölfuhrläuten Großweingarten in Mittelfranken
Weit reicht der Blick vom Michelsberg über den Talgrund der Fränkischen Rezat zur einen und in Richtung Brombachsee zur anderen Seite.
Schon im 9. Jahrhundert wurde an den Südhängen Wein angebaut, später gelangte der Hopfen zu großer Bedeutung und heute säumen im Frühjahr unzählige Kirschblüten das Dorf.
Weinbaulage als Namensstifter
Die günstige Weinbaulage war der Grund weshalb vom nahegelegenen Kloster in Spalt der Berg besiedelt wurde und der Ort seinen Namen erhielt. Als Großweingarten im späten 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, existierte dort bereits ein Gotteshaus, das dem Heiligen Michael geweiht war. Die heutige Kirche entstand bei einem grundlegenden Umbau, kurz nachdem die Gemeinde vor genau 200 Jahren zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben wurde.
Stilmix im Kircheninnern
Von außen zeigt sich das Gebäude mit den für die Region typischen Sandsteinmauern, im Inneren sind verschiedene Stile zu entdecken, die im Laufe der Jahrhunderte ihren Einfluss auf die Ausstattung hatten. So finden sich unter anderem klassizistische Altäre, Reliquienbehälter aus dem Rokoko, eine mittelalterliche Madonnenfigur und immer wieder die an den Kirchenpatron Michael erinnernden Engelsdarstellungen. Besonders auffällig: drei große Deckengemälde mit der Verkündung der Weihnachtsbotschaft, der Vertreibung aus dem Paradies und die Befreiung des Apostel Petrus durch einen Engel.
Bronzeglocken aus dem 16. Jahrhundert
Neben einer kleinen Gebetsglocke in der Turmlaterne läuten zwei alte Bronzeglocken von 1591, die mit einer Glocke aus dem 18. Jahrhundert die dreistimmige Harmonie des Geläuts der Michaelskirche Großweingarten ergeben.