Zwölfuhrläuten Kleinhaslach in Mittelfranken
Da muss man schon zweimal hinschauen, wenn man den Barockaltar der Kleinhaslacher Sankt-Martins-Kirche betrachtet: Was ist das wohl für ein Heiliger, der da mit Spaten in der Hand und Gärtnerhut auf dem Kopf dargestellt wird? Und: Wer ist die Frau, die vor ihm kniet?
Ein Blick auf die durchbohrten Hände des Gärtners hilft, das Rätsel zu lösen: Es ist der auferstandene Jesus Christus, wie er im Johannes-Evangelium beschrieben und von seiner trauernden Jüngerin Maria Magdalena zunächst für den Gärtner gehalten wird. Ein seltenes Motiv für einen Hochaltar!
Spätgotische Fresken
Aber es ist noch mehr zu bewundern und auch zu bestaunen in der schmucken evangelischen Pfarrkirche von Kleinhaslach, das politisch zu Dietenhofen gehört: Da sind die spätgotischen Freskenmalereien, die den Heiligen Christophorus und die Apostel in zarten Farbtönen darstellen. Da findet sich ein kelchförmiger Taufstein aus dem frühen 18. Jahrhundert mit kuppelartigem Deckel, zum Teil bemalt und vergoldet. Aus der gleichen Zeit stammt die schön gefasste Kanzel, auf deren Schalldeckel noch einmal der auferstandene Christus zu sehen ist; diesmal aber gleich als solcher gut zu erkennen, mit segnender Hand und Siegesfahne.
Kleine Glocke aus der Zeit um 1400
Die kleine Kirchengemeinde hat ihre Pfarrkirche in den letzten Jahren aufwendig restauriert – und jetzt freuen sich alle sehr auf den Tag, an dem sie offiziell wiedereröffnet werden kann.
Die drei Glocken werden auch dieses Fest mit ihrem angenehmen Klang begleiten. Ebenso harmonisch, wie sich die verschiedenen Baustile des Gotteshauses verbinden, läuten sie vom Turm der Sankt-Martins-Kirche. Die kleine Glocke wurde wohl um 1400 von einem Nürnberger Meister gegossen, die beiden größeren entstanden im Jahr 1954 bei Rincker im hessischen Sinn.