Zwölfuhrläuten Nürnberg-Gibitzenhof in Mittelfranken
Knapp über 100 Jahre ist die mächtige Kirche mit den imposanten Doppeltürmen alt. Das heißt: das was nach den schweren Bombenangriffen von ihr übrig blieb.
Von St. Ludwig standen 1945 nur noch die Außenmauern und der eiserne Dachstuhl. Alles andere – Ausstattung, Fenster, Türen – musste nach dem Krieg mühsam wieder beschafft werden.
Verbindung von Taufe und Eucharistie
Die Planungen für die monumentale Backstein-Kirche gehen bis in das Jahr 1914 zurück. St. Ludwig, benannt nach dem Namenspatron des letzten Königs von Bayern, Ludwig dem III., sollte bayerische Kriegsgedächtniskirche werden.
Dem Besucher zeigt sich heute ein betont schlichtes Gotteshaus im romanischen Stil. Den Eingangsbereich bestimmt der 2010 gestaltete, kreisrunde Taufstein mit Taufkerze. Er besteht aus dem gleichen Material wie der Altar und stellt so eine Verbindung von Taufe und Eucharistie her. Erst durch die Taufe wird der Mensch Mitglied der Kirche.
Aktives Gemeindeleben
Zusammen mit den Pfarreien St. Franziskus und der Kuratie St. Gabriel bildet die Pfarrei St. Ludwig einen Pfarrverband, zu dem rund 9.600 Katholiken gehören. Weitum bekannt und beliebt ist ihr Pfarrer Alexander Gießen. Er engagiert sich über die reine Seelsorge hinaus für den sozialen, selbstbestimmten Wohnungsbau. St. Ludwig bietet ein "Haus für Kinder" mit 200 Ganztagsplätzen an und einen täglichen Mittagstisch. Im vergangenen Sommer gab es in der Kirche meditative Yoga-Kurse zu Orgelmusik und ein kostenloses Fitness-Programm mit dem Titel: "St. Ludwig moves Nürnberg". Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly lobte nicht nur einmal das vorbildliche Engagement von St. Ludwig für ein Leben in der Gemeinschaft.