Zwölfuhrläuten Oberampfrach in Mittelfranken
Sie haben wohl recht viel Sauerampfer im Wiesengrund vorgefunden, jene Alemannen, die sich im 8. Jahrhundert in der Region des heutigen Pfarrdorfs Oberampfrach, heute ein Gemeindeteil von Schnelldorf im Landkreis Ansbach, ansiedelten. So soll der Name des Ortes nämlich entstanden sein.
Eine erste Urkunde, die das Dörfchen benennt, datiert aus dem Jahr 1299 – da existierte das erste Gotteshaus am Ort sicherlich schon seit zwei Jahrhunderten: Eine romanische Kapelle war’s, mit einem Kreuzgewölbe; sie wurde später die Sakristei der großen St.-Georgs-Kirche.
Gotischer Hochaltar
Mehrfach wurde St. Georg im Laufe der Zeit erweitert und erhöht, auch der mächtige Kirchturm, der seinen bunt gedeckten Spitzhelm im Jahr 1710 aufgesetzt bekam.
Die Oberampfracher Kirche beherbergt bedeutende Kunstwerke. Beeindruckend ist der gotische Hochaltar im Chorraum, der den Betrachtern auf seinen Gemälden und mit der geschnitzten Pietá im Mittelschrein die Stationen der christlich-österlichen Heilsgeschichte vor Augen stellt: Die Einsetzung des Heiligen Abendmahls, Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi.
Darüber hinaus sind die über 300-jährigen Apostelbilder mit Christus in der Mitte an der Emporenbrüstung eine intensive Betrachtung wert: Jedem Bild ist ein Abschnitt des Glaubensbekenntnisses zugeordnet, und jeder Stifter eines Gemäldes durfte am unteren Bildrand seinen eigenen Namen dazu schreiben lassen.
Mittelalterliche Glocken
Schade, dass die älteste Glocke von St. Georg – sie wurde im 12. Jahrhundert in der damals gebräuchlichen Form eines Bienenkorbs gegossen – anno 1901 zerbarst und eingeschmolzen wurde. Das wäre heute eine echte Rarität! Dennoch: Der Klang des aktuellen Geläutes mit seinen beiden mittelalterlichen und zwei neuzeitlichen Glocken hat, wie zu hören ist, auch seinen ganz besonderen Reiz.