Zwölfuhrläuten Obererlbach in Mittelfranken
Obererlbach, im Fränkischen Seenland gelegen und heute Ortsteil der Gemeinde Haundorf, verdankt seinen Namen dem Erlbach, der sich durch die ganze Ortschaft schlängelt und schließlich in die Fränkische Rezat mündet.
Zum ersten Mal erwähnt ist der Ort in einer Urkunde aus dem Jahr 1284, als Teile des Ortes an das Eichstätter Hochstift verkauft wurden. Der Rest blieb im Besitz des Deutschen Ordens.
Gotischer Flügelaltar
Die Kirche in Obererlbach wurde – laut Inschrift über dem Eingangsportal - im Jahre 1486 aus dem roten Sandstein der umliegenden Steinbrüche gebaut. Damals noch ohne Turm. Der kam erst später dazu - weit nach dem 30jährigen Krieg, der sich auf das Dorf an dem alten Handelsweg verheerend ausgewirkt hatte.
Auch die schwer beschädigte Kirche musste wieder aufgebaut werden. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr St. Valentin immer wieder Neuerungen und Veränderungen – zum Beispiel hat man 1962 den neugotischen Hochaltar durch einen echten gotischen Flügelaltar ersetzt, der die 14 Nothelfer zeigt. Ein echter Gewinn!
Im Turm hängen drei Glocken, von denen die älteste über 500 Jahre alt ist und als Aufschrift den Englischen Gruß trägt.
Diasporapfarrei
Da das mittelfränkisch-ländliche Umfeld von Obererlbach sehr stark protestantisch geprägt ist, könnte die weitverzweigte katholische Kirchengemeinde Obererlbach mit ihren 800 Mitgliedern sehr gut als "Diasporapfarrei" bezeichnet werden. Dank der engagierten Bemühen aller örtlichen Geistlichen um ein ökumenisches Miteinander ist das aber selten der Fall.
Erwähnenswert ist auch noch, dass der Ortsteil Obererlbach mehr Einwohner aufweist, als der Hauptort Haundorf.