Zwölfuhrläuten Schönberg in Mittelfranken
"Ein feste Burg ist unser Gott …" – an den bekannten Choral von Martin Luther mag man denken beim Anblick der Schönberger Pfarrkirche. Und vielleicht war diese Wirkung vom Architekten German Bestelmeyer auch so gedacht, der diesen Satz vor 118 Jahren am Außeneingang zur Sakristei in die Fassade meißeln lies.
Fast wie eine Kirchenburg steht sie da: ein hoher Turm mit Spitzhelm und großen Schallöffnungen, ein mächtiges Kirchenschiff! Eben ein typisches Bauwerk im neugotischen Stil. Und wenn es wie eine Kirchenburg wirkt, so passt das zwar nicht zum jungen Alter der Kirche, dafür aber zu ihrem geschichtsträchtigen Standplatz. Bis ins Jahr 1898 erhob sich hier eine der größeren Burganlagen des Nürnberger Landes. Der malerische Hungerturm zeugt noch davon.
Im Inneren der Kirche fällt der Blick auf die bunten Chorfenster mit der Auferstehungsszene. Der schlichte Flügelaltar darunter zeigt die Kreuzigung, die Geburt Jesu’ und die Begegnung des Auferstandenen mit Maria Magdalena.
"Heavy Metal für die Seele"
Im Turm hängen seit 2017 sechs Glocken, so viele wie nie zuvor. Ein Reporter überschrieb seinen Artikel über ihre Weihe treffend mit dem Satz "Heavy Metal für die Seele".
Die drei neuen wurden bei Rincker im hessischen Sinn gegossen und ersetzen die Eisenglocken aus der Nachkriegszeit. In trauter Harmonie fügen sie sich zusammen mit der Taufglocke von 1934 und den beiden mittelalterlichen Glöckchen aus der Schlosskapelle zu einem eindrucksvollen Klangbild.