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Zwölfuhrläuten Schwabach in Mittelfranken

Am freistehenden Kampanile von St. Peter und Paul hängt eine einzige Glocke. Sie wurde im 18. Jahrhundert gegossen und harmoniert – prächtig mit dem Geläut der Mutterkirche, St. Sebald in der Schwabacher Innenstadt.

Von: Regina Fanderl

Stand: 17.12.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Schwabach in Mittelfranken

900 Jahre sind schon stattlich, aber sicher ist die Ansiedlung Schwabach noch älter, sonst hätten die Mönche des schwäbischen Klosters Zwiefalten im Jahr 1117 hier nicht übernachten und einen entsprechenden Eintrag in ihrem Tagebuch vornehmen können. Die Abordnung befand sich auf dem Rückweg von Böhmen, wo sie sich dem Vernehmen nach über die Kunst des Bierbrauens informieren ließ. Doch nicht nur die Stadt feiert.

St. Peter und Paul

Immerhin ein halbes Jahrhundert hat nun auch – heute auf den Tag genau - die katholische Kirche St. Peter und Paul auf dem Buckel. Massive Betonsäulen- und Bänder gliedern und stabilisieren den Fünfeckbau der hohen Hauptkirche. Die Vielzahl der Naturbruchsteine soll einen Bezug zum Volk Gottes in all seinen Varianten darstellen. Das markante, ja fast kühne Gebäude im Stil der 60er Jahre ist mit einem mit Schwabacher Blattgold verzierten Kreuz bekrönt. Am freistehenden Kampanile hängt die einzige Glocke. Sie wurde im 18. Jahrhundert gegossen und harmoniert prächtig mit dem Geläut der Mutterkirche, St. Sebald in der Schwabacher Innenstadt.

St. Sebald

St. Sebald wurde um 1850 im neuromanischen Stil erbaut, weil die Zahl der katholischen Bürger im vorwiegend protestantischen Schwabach damals deutlich angestiegen war. Noch einmal rapide nach oben ging sie nach dem 2. Weltkrieg, als viele Flüchtlinge und Vertriebene dazu kamen.
Äußerlich hat sich die 1925/26 erweiterte Kirche bis heute kaum verändert. Im Innern wurde in den letzten Jahren umfassend saniert - auch der Glockenstuhl. Darin tun drei Glocken unermüdlich ihre Pflicht. Die 1873 gegossene "Ave Maria" Glocke wurde angeblich aus Kanonenrohren des Deutsch-Französischen Krieges gegossen. Der umgekehrte und wohl viel bessere Weg.


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