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Zwölfuhrläuten Schwabach-Wolkersdorf in Mittelfranken

Jahrhundertelang pilgerten Leute aus dem damaligen Unterwolkersdorf zum Gottesdienst in die Wehrkirche "Zu unserer lieben Frau" in Katzwang, die berühmt ist wegen mittelalterlicher Kunstschätze. Mit der neuen Streckenführung der Hauptstraße von Nürnberg nach München – und zwar jetzt durch Wolkersdorf – gewann der kleine Ort an Bedeutung.

Von: Klaus Alter

Stand: 25.04.2021 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Schwabach-Wolkersdorf in Mittelfranken

Die neue Bahnlinie Nürnberg-München ließ zudem die Einwohnerzahl sprunghaft ansteigen. Der Ruf nach einem eigenen Gotteshaus wurde folglich immer lauter – und die Wolkersdorfer standen zu ihrem Wort, sich aktiv beim Neubau einzubringen: Ein großes Grundstück wurde gestiftet, und wer konnte, half beim Bau mit!

Vier Glocken rufen zum Gebet

So entstand eine Kirche, der man auf den ersten Blick gar nicht ansieht, dass sie erst Anfang der 1950er Jahre errichtet wurde. Stilmittel alter mittelfränkischer Dorfkirchen sind gut sichtbar: Ein rechteckiges Kirchenschiff mit ziegelgedecktem Satteldach, Rundbogenfenster, ein Glockenturm mit zunächst quadratischem und dann achteckigem Helm. Oben grüßt als Wetterfahne ein posaunenblasender Engel. Die vier Glocken, in den Jahren 1952, 1957 und 2001 allesamt von der Gießerfamilie Bachert gegossen, rufen zum Gebet – und ins Kircheninnere hinein: zum Gottesdienst oder nur zum stillen Innehalten.

Buntglasfenster mit Christophorus

Die raumhohe Sparrendecke gibt den Blick frei auf Dachsparren und Firstbalken. Heimischer Burgsandstein wurde für Altartisch, Taufstein und Kanzel verwendet.
Die "Patchworkgruppe" der Gemeinde und weitere Engagierte, auch Kinder der Kita direkt neben der Kirche, sorgen für eine Dekoration, die stets dem Kirchenjahr angepasst ist. Und in einem der drei Buntglasfenster begegnet dem Besucher auch der Namenspatron der Wolkersdorfer Kirche – der legendäre Christusträger Christophorus.


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