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Zwölfuhrläuten Uttenreuth in Mittelfranken

Uttenreuth, östlich von Erlangen gelegen, ist eingebettet in eine herrliche Landschaft – dem Sebalder Reichswald im Süden und den Ausläufern der Fränkischen Schweiz im Norden. Dass der Ort am Flüsschen Schwabach liegt, ist am Gemeindewappen unschwer zu sehen, ebenso, dass – wie die Namens-Endung besagt – hier einst zur Ansiedelung gerodet wurde.

Von: Klaus Alter

Stand: 28.07.2024 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Uttenreuth in Mittelfranken

Auch zwei Sterne aus einem Familienwappen hat man ins Uttenreuther Orts-Emblem übernommen: Sie weisen hin auf den unvergessenen Johann Friedrich Esper. Der war von 1764 bis 1779 Pfarrer in Uttenreuth. Als der fleißige Seelsorger und Prediger, der sich auch als Naturforscher einen Namen machte, seinen Dienst antrat, musste er sich sogleich an die Errichtung einer neuen Kirche machen. Pfarrer Esper sorgte für den Neubau eines Gotteshauses im sogenannten Markgrafenstil, schlicht von außen und doch voller Anmut, die sich im Inneren ganz entfaltet.

Neues mit altem verbunden

Lichthell ist der Saal, sparsam der Schmuck, alle Aufmerksamkeit wendet sich auf den Taufstein und den Kanzelaltar. Bei einer Generalsanierung vor acht Jahren ist es trefflich gelungen, neues mit altem zu verbinden: So regen beispielsweise die modernen Kerzenleuchter und das Kreuz auf dem Altartisch, der Osterleuchter und das Lesepult zum meditierenden Betrachten an. Aber auch die Schnitzfiguren, die man wohl aus der Vorgängerkirche übernommen und in den Kanzelaltar eingefügt hat, lohnen ein genaues Hinschauen. Da ist zum Beispiel die Gestalt des alttestamentlichen Aaron: in ein priesterliches Gewand ist er gehüllt, an dessen Saum sich rundherum kleine Granatäpfel und Glöckchen aneinander reihen.

Drei Glocken aus Bochum

Ungleich größer als diese Glöckchen sind die drei, die in der Glockenstube ihren Dienst tun. Sie wurden 1921 in Bochum gegossen. Allein die größte, die "Dominica", wiegt über zwei Tonnen.


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