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Zwölfuhrläuten Wasserzell in Mittelfranken

Es gibt diverse Möglichkeiten, woher Wasserzell seinen Namen hat. Am wahrscheinlichsten ist die: Nachdem es den Christen des kleinen Dorfes selten bis gar nicht möglich war, Gottesdienste der Spalter Klosterkirchen zu besuchen – sie waren halt Laien – kam einer der Patres zur Messe zu ihnen. Nachdem der Ort an der Fränkischen Rezat liegt und dem Ordensmann mangels Sakristei eine Wohnhauszelle zur Gottesdienstvorbereitung bereitgestellt wurde, war der Ortsname geboren.

Von: Klaus Alter

Stand: 08.05.2022 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Wasserzell in Mittelfranken

Die Ursprünge der St.-Stephanuskirche gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Ihr ältester Bauteil ist das Turmuntergeschoss, das noch heute den Altarraum birgt.

Gotische und romanische Figuren

Das Kirchenschiff wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet. Es beherbergt bedeutende Kostbarkeiten: so ist eine uralte romanische Standfigur des Kirchenpatrons zu sehen. Wertvolle spätgotische Heiligenfiguren schmücken drei Altäre; sie kamen im 19. Jahrhundert im Rahmen einer umfassenden Restaurierung in die Wasserzeller Kirche.
Mitte des letzten Jahrhunderts wurden bei Erneuerungsarbeiten viele Wandmalereien freigelegt. Sie zeigen auch Szenen der Passion Christi, den Namenspatron der Kirche sowie die Heiligen Georg und Christophorus.

Großes Ereignis am Stephanstag

Meist ist es recht still um die kleine Stephanuskirche. Doch am 26. Dezember ist großer Auftrieb in Wasserzell. Dann ist Stephansritt! Weit über 100 geschmückte Pferde und Kutschen ziehen von Spalt herunter, umrunden dreimal die Kirche und werden gesegnet. Es sind noch siebeneinhalb Monate bis zum nächsten Stephansritt, doch die über 600 Jahre alte Glocke lädt schon heute dazu ein. Die beiden großen Glocken der Spalter Kirchen unterstützen dabei kräftig und läuten aus der Ferne mit.


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