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Zwölfuhrläuten Weißenburg in Mittelfranken

Auf fast 2000 Jahre Geschichte blickt Weißenburg zurück. Der Limes, das "Castrum Biriciana" und die Thermen machen diesen weiten Blick zurück möglich.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 07.03.2021 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Weißenburg in Mittelfranken

Doch nicht nur Relikte römischer Besatzer locken nach Weißenburg. Auch das bekannte "Ellinger Tor", die reizvolle Altstadt – und der markante Bau der Andreaskirche: Da sind der niedrige Nordturm und das Langhaus des 1294 begonnenen Kirchenbaus. Da ist der Hochchor von 1425, er sollte eigentlich erster Bauabschnitt eines neuen, größeren Gotteshauses werden – wäre die damalige Freie Reichsstadt nicht in Finanznot geraten! So mussten der neue Hochchor und das alte Langhaus zusammengemauert werden. Es entstand die heutige Gestalt der Kirche, deren Altarraum zum Kirchenschiff um einige Grade gedreht ist.

Historische Glocken

Der 65 Meter hohe Ostturm, auf quadratischem Grundriss, ist ab dem dritten Geschoss achteckig ausgeführt. Kaum noch sichtbar ist der Namenspatron in Überlebensgröße auf seiner Ostseite; der Apostel legt so bis heute von seinem Glauben Zeugnis ab. Historisch wie klanglich reizvoll: das Geläute der Weißenburger Stadtkirche. Die größte Glocke ist fast 700 Jahre alt, die zweite goß 1654 der Nördlinger Meister Christof Roth, die beiden kleineren Christian Victor Heroldt 1730 in Nürnberg.

Konfessionsbild

Vom ehemaligen reichen Kirchenbesitz sind prägnante Zeugnisse gotischen Schaffens erhalten, etwa der Hauptaltar mit dem Kirchenpatron im Mittelschrein. Ein besonderer Schatz ist ein kleines romanisches Vortragekreuz aus dem 12. Jahrhundert mit einem segnenden Christus, der eine Königskrone trägt.
Erwähnt werden muss auch das "Konfessionsbild". Alle evangelischen kirchlichen Handlungen sind hier dargestellt, aber auch biblische Szenen - und die Übergabe der "Augsburgischen Konfession" an Kaiser Karl V. im Jahr 1530.


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