Zwölfuhrläuten Hainsbach in Niederbayern
Hainsbach, seit Mai 1978 eingemeindet in die Stadt Geiselhöring, wurde vor bald tausend Jahren, genau 1031, in einem Verzeichnis des Klosters St. Emmeram in Regensburg erstmals urkundlich erwähnt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war der Ort zum Verwaltungssitz dreier klösterlicher Hofmarken aufgestiegen.
Dem Hainsbacher Pflegerschloss vertrauten die Regensburger in der Schweden-Bedrängnis des Dreißigjährigen Krieges sogar ihren Klosterschatz an. 1814 kaufte der Bayerische Staatsreformer Minister Graf von Montgelas den Gebäudekomplex, ließ ihn demolieren und die Steine im Straubinger Wochenblatt zum Verkauf ausschreiben.
Landwirtschaft und Salz
Neben der Landwirtschaft – bis 1965 gab es noch 53 Viehalterbetriebe - war für Hainsbach auch seine Lage direkt am Salzhandelsweg zwischen Salzburg und Regensburg von wirtschaftlicher Bedeutung. Heute pendeln viele Hainsbacher Bürger nach Dingolfing und Regensburg zu den Arbeitsplätzen in der Autoindustrie.
Spätgotische Apostelfiguren
Die Pfarrkirche St. Johannes mit ihrem eindrucksvollen Zwiebelkuppelturm und dem vierstimmigen Geläut wurde 1712 als Erweiterungsbau über einer einschiffigen, romanischen Anlage errichtet und im barocken Stil umgestaltet. 1902 musste sie nochmals verlängert werden und bekam ihre Empore.
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1715. Er zeigt zwischen den zwei gewundenen Säulen das Abbild Mariens mit dem Jesuskind und den Johannisknaben und darüber im Auszug Johannes, den Lieblingsjünger Jesu auf Patmos. Die Kirche ist ja beiden Johannespatronen, dem Täufer und dem Evangelisten geweiht. Besonders eindrucksvoll sind die zwei spätgotischen, links und rechts den Altaraufbau flankierenden Skulpturen der Apostel Petrus und Paulus. Sie dürften von einem unbekannten Künstler um 1490 geschnitzt worden sein.