Zwölfuhrläuten Breitenhausen in Niederbayern
Das Dorf Breitenhausen liegt nordwestlich von Deggendorf in der Ebene zwischen der Donau und den sanft geschwungenen Vorbergen des Bayerischen Waldes - einer Gegend mit vielen kleinen Weilern und Einöden.
Breitenhausen hat knapp 200 Einwohner, wurde erst 1988 als geschlossene Ortschaft anerkannt und ist heute ein Gemeindeteil von Mariaposching im Landkreis Straubing-Bogen.
Räuber wider Willen
Auch der Name Breitenhausen entstand sehr spät: Über viele Jahrhunderte hat man diese Siedlung als "rauher Rain" oder "Rauberrain" bezeichnet, woraus die Nachbarorte "Räuberrain" machten und über die Bewohner spotteten. Dies wollte man nicht länger hinnehmen, und so beantragten die Dorfleute 1866 eine Umbenennung. Nach mehreren Bittbriefen erreichten sie schließlich am Hl. Abend 1877 die Genehmigung des neuen Ortsnamens "Breitenhausen" durch König Ludwig II.
Eine Kapelle als religiöser Mittelpunkt
Eine 1853 erbaute Kapelle war für die Breitenhausener lange Zeit der religiöse Ortsmittelpunkt. Die Gläubigen gehörten drei unterschiedlichen Pfarrsprengeln an und erfüllten sich 1952 den lange gehegten Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus. Als Filialkirche der Pfarrei Oberwinkling wurde es vom Kirchenbauverein mit viel Eigenleistung und großzügigen Spenden errichtet: ein zeitgemäß schlichter Saalbau mit Flachdecke und Orgelempore.
Eindrucksvoll: die spätgotische Marienfigur
Die Einrichtung aus dem Altbestand der Dorfkapelle wurde im Lauf der Zeit unter anderem durch den mächtigen, um 1720 entstandenen, spätbarocken Altar ergänzt, der aus der Friedhofskapelle des Klosters Windberg nach Breitenhausen kam. In seinem Zentrum steht eine eindrucksvolle Marienfigur der Spätgotik: Der Straubinger Meister Erhard hat sie aus Sandstein geschaffen - eine Skulptur, auf die die Breitenhausener zu Recht stolz sind. Im 1958 erbauten Turm von Mariä Himmelfahrt läuten drei Glocken.