Zwölfuhrläuten Niederwinkling in Niederbayern
Zwischen der Donau und der sanft geschwungenen Berglandschaft des Bayerischen Waldes liegt die Gemeinde Niederwinkling unweit von Straubing und Deggendorf.
Gut 2.500 Menschen leben in diesem attraktiven Wohnort, der mit bedeutenden Wirtschaftsbetrieben in den letzten Jahrzehnten einen rasanten Aufstieg erlebt hat.
Winchilo gab dem Ort seinen Namen
Niederwinkling gehört zu den ältesten Siedlungen in Ostbayern. Wohl im 6. oder 7. Jahrhundert ließ sich im Zuge der bajuwarischen Landnahme die Sippe des Namensgebers Winchilo hier nieder. Als "Winchilinga" ist der Ort im Jahr 741 erstmals urkundlich fassbar. Damals übergaben fünf Bewohner ihre Höfe samt einer schon bestehenden Eigenkirche an das neu gegründete Kloster Niederaltaich.
Eine getrennte Gemeinde
Die Geschichte der Gemeinde ist geprägt von einer jahrhundertelangen Trennung in Niederwinkling und Oberwinkling, die - obwohl nur wenige hundert Meter voneinander getrennt - sowohl eigene Kirchen, als auch unterschiedliche Herrschaftszugehörigkeit hatten. 1107 wurde das Oberwinklinger Gotteshaus zur Pfarrkirche St. Wolfgang erhoben, die Niederwinklinger St. Johannes-Kirche blieb bis 1848 eine Filiale von Mariaposching. Erst dann kamen die Gläubigen zur Pfarrei Oberwinkling, während diese wiederum politisch zur Gemeinde Niederwinkling zählten.
Eine Kirche als Zeichen der Vereinigung
Auch als Zeichen der neuen Zusammengehörigkeit wurde die Baufälligkeit der alten Gotteshäuser genutzt, um auf damals noch freiem Feld zwischen den beiden Dörfern eine gemeinsame Kirche zu errichten: 1910 konnte der neubarocke einschiffige Bau den Heiligen Wolfgang und Johannes geweiht werden. Die Ausstattung spiegelt den vereinenden Charakter der Kirche, denn Altäre, Gemälde und Schnitzwerke aus beiden alten Kirchen fanden hier ihren würdigen Platz. Und vier Glocken läuten seit nun 100 Jahren für alle Katholiken im längst zusammengewachsenen Niederwinkling.