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Zwölfuhrläuten Preying in Niederbayern

Sie steht auf einem Südhang des Vorderen Bayerischen Waldes im Landkreis Freyung-Grafenau, die prachtvolle Wallfahrtskirche St. Brigida von Preying. Mächtig steigt das Langhaus aus dem abfallenden Gelände.

Von: Georg Impler

Stand: 31.01.2010 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Preying in Niederbayern

Die gut gegliederten, schlanken Strebepfeiler, hoch angesetzte schmale Fenster und das steil aufragende Satteldach lassen schon von Ferne erkennen, dass das Gotteshaus aus gotischer Zeit stammen muss.

Gewaltige Spätgotik

Spätestens 1508, so lässt sich aus einer Ablassverleihung schließen, dürfte der wahrscheinlich von Thomas von Braunau, einem Hauptmeister der ostbayerisch-österreichischen Spätgotik, aufgeführte Bau vollendet gewesen sein. Staunend steht man im einschiffigen Langhaus unter dem aufwendigen Netzrippengewölbe und dem gewaltigen, bis zur Decke reichenden Chorbogen, der das Schiff gewissermaßen halbiert. Denn Langhaus und Chor sind von gleicher Länge und Höhe.

Qualitätvolle Ausstattung

Die qualitätvolle Ausstattung stammt aus späteren Epochen, überwiegend dem Barock und dem Rokoko. Besonders hervorzuheben ist der von einem Straubinger Meister Ende des 17.Jahrhunderts geschaffene Hochaltar mit dem Bild der Kirchenpatronin. Die heilige Brigida verteilt vor dem Hintergrund ihres irischen Heimatortes Kildare Brot an die Armen. Die prächtigen Seitenaltäre - um 1779 vollendet - stammen von Passauer Werkstätten, ebenso wie das um 1550 geschnitzte, eindrucksvolle Chorbogenkreuz. Zusammen mit der hochgotischen Anna Selbdritt-Gruppe am rechten Seitenaltar und der Mondsichelmadonna über dem Taufbecken gehört es zum Kostbarsten der ohnehin an wertvollen Bildwerken so reichen Preyinger Pfarrkirche.

Dreistimmiges Geläut

Ihr Turm, der 1753 erhöht und mit einer Zwiebelhaube versehen wurde, beherbergt ein dreistimmiges Geläute. Die alten Barockglocken verlor die Pfarrei im zweiten Weltkrieg, die älteste von 1377 zerprang und steht unter der Kanzel, so kamen als Ersatz zwei in Breslau gegossene und eine Passauer Glocke in den Turm.


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