Zwölfuhrläuten Schönau in Niederbayern
"Sag niemals, dass etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast." Dass die Stadt Viechtach mit diesem Satz Adalbert Stifters werben kann, verdankt sie nicht zuletzt dem schmucken Dorf Schönau: 1978 eingemeindet, grüßt es von einer Bergkuppe über dem romantischen Tal des Schwarzen Regens weit ins Land.
Seit dem Bundesentscheid 2007 gehört das 100 Einwohner beherbergende Golddorf zu den schönsten ganz Deutschlands. Die Blumengärten vor den liebevoll restaurierten denkmalgeschützten Bauernhäusern freuen sich schon wieder auf den Frühling.
Wallfahrt zum Heiligen Blut
Von den Grafen von Bogen gegründet, taucht der Siedlungsname Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals auf. Nach den Bogenern kamen die Nußberger und die bauten auch die Kapelle zum Hl. Blut. Der Legende nach hatten hier drei vornehme Frauen einen Federkiel mit dem Blut Christi zurückgelassen. 1364 begann mit der Stiftung einer Ewigen Messe die Wallfahrt, die bis heute aufrecht erhalten wird.
Barocker Marienaltar mit gotischer Madonna
Im Jahre 1740 wurde die kleine Kapelle von 1350 zum Chor des ansehnlichen Neubaus mit barocker Ausstattung. Der Hauptaltar stammt aus dem Neoklassizismus. Der barocke Marienaltar mit seinen gedrechselten Säulen und einer gotischen Madonna von anrührender Schönheit gehört zusammen mit den gotischen Halbreliefs im Chor zu den Kostbarkeiten des Schönauer Gotteshauses.
Bayerwalder Felsengrab
Eine Besonderheit gibt es auf der südlichen Friedhofsseite zu bestaunen: Auf Initiative des in Ruhestand lebenden Pfarrers Josef Hanus bauten die Schönauer 2006 aus schwerem Baierwälder Granit ein Felsengrab, das seitdem in die Karfreitags- und Osterliturgie mit einbezogen wird. Vom stattlichen, mit Spitzhauben bedeckten Turm läuten drei Glocken.