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Zwölfuhrläuten Schwanenkirchen in Niederbayern

Einer der ältesten Siedlungskerne links der Donau ist Schwanenkirchen im Landkreis Deggendorf. Das Dorf mit seinen rund 500 Einwohnern liegt auf einem Höhenrücken, von dem aus sich ein wunderbarer Blick auf die sanft geschwungenen Vorberge des Bayerischen Waldes erschließt.

Von: Dr. Jörg Haller

Stand: 04.05.2008 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Schwanenkirchen in Niederbayern

857 erhielt das mächtige, in Sichtweite liegende Donaukloster Niederalteich das Gebiet bis zum Flüsschen Suueinaha, dem Namensgeber Schwanenkirchens.

Der erste Heilige Altbayerns

Der große Sohn der Kirchengemeinde ist St. Gotthard. Er wurde hier um 960 geboren, war Abt von Niederalteich und Bischof von Hildesheim. Gotthard, der erste Heilige Altbayerns, gilt als einer der bedeutendsten Geistlichen des Mittelalters. Wenig bekannt ist, dass die Familie von Papst Benedikt ebenfalls im Schwanenkirchner Pfarrsprengel ihre Wurzeln hat. Sein Vater wurde in Rickering geboren, und so kam Kardinal Ratzinger hierher gerne zu Besuch.

Kirche aus gotischer Zeit

Ein Gotteshaus gab es sicherlich schon in der Frühzeit des Orts, denn Schwanenkirchen war eine Urpfarrei im Bistum Passau. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Laurentius und Gotthard ist ein neugotischer Backsteinbau von 1854, der sich an einen spätgotischen Chor mit schönem Sternrippengewölbe anschließt. Der hohe Saal mit seiner flachen Holzdecke und der Orgelempore hat eine warme, dezente Farbigkeit. Bei der Renovierung vor gut 10 Jahren konnten die Gestaltungsentwürfe aus dem Jahr 1892 erstmals umgesetzt werden. Die Schwanenkirchner versuchten so eine Annäherung an die in den 1970er Jahren weitgehend entfernte neugotische Ausstattung. Besonders beeindruckt das monumentale Kalksteinkreuz von Leopold Hafner.

Barbaraglocke mit Bronzegeläut

Zur reichen 1150-jährigen Geschichte von Schwanenkirchen gehört auch der ehemalige örtliche Braunkohlebergbau, an den die Barbaraglocke im wohlklingend vierstimmigen Bronzegeläut erinnert.


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