Zwölfuhrläuten Adldorf in Niederbayern
Der Name Adldorf leitet sich – wie einer über 950 Jahre alten Urkunde zu entnehmen ist - von Arlendorf ab, was auf die vielen Erlenbäume verweist, die hier an den Ufern der Vils gerne wachsen. Der kleine, malerische Ort gehört politisch zum Markt Eichendorf, jener vor gut 30 Jahren aus 118 Teilen gebildeten, mit 100 Quadratkilometern flächengrößten Land-Gemeinde Bayerns.
Hier soll auch der berühmte schlesische Dichter Josef von Eichendorff seine genealogischen Wurzeln haben.
Einst Hofmarkskirche
Adldorf liegt also mitten im landwirtschaftlich geprägten Herzen Niederbayerns und scheint mit seinen stattlichen Dorfplatzlinden und der Trias von Kirche, Schloss und Brauereigasthof wie einer romantischen Novelle entsprungen. Das bezaubernde, kleine Gotteshaus Mariä Empfängnis erwartet den Besucher mit einem Licht durchfluteten, von barocken Deckengemälden geschmückten Saal und wurde 1736/37 von Johann Hirschstetter als Hofmarkskirche erbaut. Daran erinnern noch die zahlreichen Wappenschilder über den Altären, die Grabdenkmäler in der nordseitig angebauten Nepomukkapelle sowie der Arkadengang zum Schloss.
Maria Immaculata
Im Inneren der heutigen katholischen Pfarrkirche widerspiegelt das blitzblanke Solnhofener Pflaster das Fensterlicht, halten Engelsputten auf dem Kranzgesims Tafeln mit den Rosenkranzgeheimnissen zum Lesen bereit und prangen Seitenaltäre, Kanzel und Taufstein in edlem Stuckmarmor. Im Zentrum des ebenfalls kostbar ausgeführten Hochaltars steht - umrahmt von Säulen und Pilastern - die Kirchenpatronin: Maria Immaculata. Ihr Hochfest steht ja zum achten Dezember im Heiligenkalender und gilt etwa in Österreich, Spanien oder Italien als gesetzlicher Feiertag. In Bayern war er bis 1969 staatlich geschützt.
Drei der vier Glocken im dreißig Meter hohen, Barockhauben gedeckten, Adldorfer Kirchturm wurden in der zweiten Hälfte des achtzehnten und eine im 20. Jahrhundert gegossen.