Zwölfuhrläuten Adlkofen in Niederbayern
Das Patrozinium des Apostels Thomas ist im altbayerischen Raum sehr selten; die Pfarrkirche in Adlkofen ist die einzige im Bistum Regensburg.
Der Schutzpatron der Bau- und Zimmerleute behütet in diesem Fall eine stattliche, dreischiffige Barockkirche, die Anfang des 18. Jahrhunderts anstelle eines spätromanischen Vorgängerbaus errichtet wurde. Dabei bekam der alte Turmunterbau ein Oktogon mit bekrönender Zwiebelhaube aufgesetzt. Seit 1866 ragt ein achtseitiger Spitzhelm mit Turmkugel und Kreuz über das stolze Gotteshaus, das mit dem erhöhten Mittelschiff einer Basilika gleicht.
Fresken von 1939
Der barocke Hochaltar vom Schreiner Veit Kranzberger aus Vilsbiburg zeigte ursprünglich eine Darstellung des Apostels Thomas, die 50 Jahre später dem damaligen Pfarrer nicht mehr recht gefiel. Er beauftragte den Burghausener Künstler Clemens della Croce, der den Patron in lebendigen Farben zeigt, wie ihm der auferstandene Christus erscheint und den Ungläubigen zum Gläubigen macht.
Der ursprünglich nicht ausgemalte Kirchenraum wurde um 1939 mit einigen Fresken des Landshuter Kirchenmalers Karl Schwarz aufgelockert. Wer in die Höhe schaut, sieht im Adlkofener Kirchenhimmel die Heiligen Notburga, Katharina, Wendelin, Leonhard, Isidor und: den Bruder Konrad von Parzham, dessen 200. Geburtstag sich gerade jährte.
Fünfstimmiges Geläut
Eine wechselvolle Geschichte haben die Glocken von Adlkofen hinter sich. Statt der im 1. Weltkrieg abgelieferten kamen 1920 vier Stahlglocken aus Apolda auf den Turm. Sie entgingen dem Glockensterben des 2. Weltkriegs wegen ihres geringen Materialwerts. Der schöne Klang kam 1964 mit einem fünfstimmigen Geläut aus der Gießerei Perner in das alte Dorf im niederbayerischen Hügelland zwischen Isar und Inn.