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Zwölfuhrläuten Arnstorf in Niederbayern

Wechselvoll - so lässt sich die Geschichte der Arnstorfer Pfarrkirche St. Georg wohl am besten beschreiben. 1477, in der Zeit der Hochgotik, wurde sie auf einem Hügel über dem Marktplatz erbaut und schon dreißig Jahre später, nach einem Blitzschlag, ein erstes Mal umgebaut.

Von: Wolfgang Aigner

Stand: 22.03.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Arnstorf in Niederbayern

Den heute weithin sichtbaren Spitzturm erhielt die Kirche erst am Ende des 19. Jahrhunderts, als die umfangreiche barocke Ausstattung samt Zwiebelhaube nicht mehr dem Geschmack der Zeit entsprach. Heute ist nur noch das riesige Kruzifix übrig, das fast einschüchternd über den Bankreihen in der Mitte der Kirche hängt.

Moderner, zeitgenössischer Hochaltar

Im Zuge einer neuen Geschmacksrichtung wurden nach dem 2. Weltkrieg sogar Fresken aus dem 15. Jahrhundert übermalt. Ungewöhnlich ist das Kircheninnere dennoch: zur Orgel muss man sozusagen in den 2. Stock steigen, denn darunter, im ersten Stock, befindet sich eine Art Galerie, von der aus Gläubige, die hier Platz nehmen, aus hoher Warte das ganze Kirchenschiff überblicken, bis nach vorn zum modernen, zeitgenössischen Hochaltar. Dieser ruht auf einem Kalksteinsockel und besteht aus einem meterhohen Bronzerelief, in dessen Mitte der Erlöser thront, umrahmt von Engeln und Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Dieser Hochaltar des Eggenfeldener Bildhauers Neustifter bildet den Abschluss des ebenfalls von ihm gestalteten Altarraums, in dem Bronze, Holz und Kalkstein die bestimmenden Materialien sind.

Glocken original

Die fünf Glocken von Sankt Georg haben beide Weltkriege, während derer sie abgenommen werden mussten, unbeschädigt überstanden und klingen noch heute so wie vor rund 130 Jahren, als sie erstmals in den Turm mit dem steilen Spitzhelm aufgezogen worden waren.


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