Zwölfuhrläuten Bad Griesbach in Niederbayern
Weithin sichtbar bis hinein ins Rottaler Hügelland erhebt sich die schöne Wallfahrtskirche St. Wolfgang nahe der Ortschaft Weng. Fast 200 Jahre ist es her, dass hier der Parzhamer Bauernsohn Johann Birndorfer getauft wurde, also der kleine "Birndorfer Hansi", aus dem später in Altötting der Heilige Bruder Konrad werden sollte.
Seine Taufkirche war freilich schon lang vor seiner Heiligsprechung im Jahr 1934 das Ziel von Wallfahrern aus ganz Bayern. Sie pilgerten schon im Mittelalter zur so genannten Wolfgang-Kapelle, einem kleinen Anbau am Scheitel des Chors der eigentlichen Kirche.
Wundertätige Quelle
Diese Kapelle stellte die Umfassung einer, wie es heißt, wundertätigen Quelle dar. Sie sickerte aus einem Stein, der von einem Beil getroffen wurde, das Bischof Wolfgang von Regensburg geworfen hatte, als er sich in der Gegend verlaufen hatte. Die Richtung sollte ihm den Weg weisen. Eine Legende, die auch andernorts von St. Wolfgang erzählt wird. Allerdings versiegte die Quelle nach dem zweiten Weltkrieg. Heute erinnern nur noch das geschnitzte Gnadenbild und zahlreiche Votivtafeln an den Schutzpatron Bayerns.
Beil als Kuppelhelm-Abschluss
Die Kirche selbst taucht zum ersten Mal im Jahr 1411 in einer Urkunde auf. Vielfach übermalte Fresken aus dem Jahr 1420 wurden im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und teilweise freigelegt. Nach mehreren Umbauten erhielt das ursprünglich gotische Gotteshaus gegen Ende des 17. Jahrhunderts seine heutige, barocke Gestalt. Und deshalb thront auch hoch oben auf dem Kirchturm ein schwungvoller Kuppelhelm, dessen Abschluss eine Nachbildung des legendären Beils des Heiligen Wolfgang bildet.
Die zwei Bronzeglocken im Turm entstanden 1784 und wurden von Peter Anton Jacomini in Passau gegossen.