Zwölfuhrläuten Egglham in Niederbayern
Egglham in der Hügellandschaft des Landkreises Rottal-Inn taucht erstmals in einer Urkunde von 1140 auf. Als Siegelzeuge wurde ein "Ratold von Ekkenham" genannt. Das Ortswappen zeigt einen gegenästigen, silbernen Schrägbalken und deutet die ehemalige, seit dem 13. Jahrhundert nachweisbare Herrschaft der Ortenburger über große Teile des Gemeindegebietes an.
Das trabende, rote Pferd ist ein Hinweis auf die traditionelle Rottaler Pferdezucht. Eine Pfarrei gab es schon im 12. Jahrhundert. Von 1264 bis zur Säkularisation 1803 war das Zisterzienserkloster Aldersbach für die Seelsorge verantwortlich – ehe man 1806 die Selbstständigkeit erlangte.
Viele Kunststile vertreten
Das Gotteshaus mit seinem spitzen Turm ist dem Heiligen Stephanus geweiht. Teile der Kirche und der Taufstein weisen noch in die Romanik zurück, Altarraum und Turm zeigen die Formen der Spätgotik. Auch im 18. und 19. Jahrhundert, insbesondere in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, erfolgten Erweiterungen, die sich auch auf die Inneneinrichtung auswirkten.
Besonders hervorzuheben sind ein Chorbogenkreuz und eine Madonna, beide aus der Zeit um 1500.
Wertvolle Glocke gestiftet
Egglham ist eng verbunden mit dem großen Kirchenkomponist, Orgel- und Glockenfachmann Peter Griesbacher, der 1864 hier geboren wurde. Griesbacher studierte in Passau Theologie, wurde zum Priester geweiht und brachte es durch Wissen und Können unter anderem bis zum Direktor der Kirchenmusikschule in Regensburg. Seiner Heimatkirche stiftete er 1931 eine in gestalterischer und klanglicher Hinsicht besonders wertvolle Glocke, die Große, die bei Hahn in Landshut mit 32 Zentnern gegossen wurde und den Namen "Bruder Konrad" erhielt. Sie schwingt zusammen mit ihren kleineren Schwestern und lässt die dankbare Erinnerung an Peter Griesbacher aufleuchten.