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Zwölfuhrläuten Großgundertshausen in Niederbayern

Großgundertshausen, wenige Kilometer entfernt von der Stadt Mainburg, ist ein kleines Dorf im schönen Hügelland der Hallertau und liegt am Sandelbach inmitten großer Hopfengärten. Die selbständige Gemeinde gehört seit 1978 zur Verwaltungsgemeinschaft Volkenschwand und hat rund 200 Einwohner.

Von: Jörg Haller

Stand: 27.07.2014 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Großgundertshausen in Niederbayern

In diesem Jahr feiern die Großgundertshauser das seltene Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1.200 Jahren. Denn der adelige Abt Richpald hat 814 hier in "Cundareshuson" - also bei den Häusern des Gunther - sein Testament verfasst, bevor er zur Reise in die Kaiserpfalz Aachen aufbrach. Damit vererbte er seine Güter dem Regensburger Kloster St. Emmeram. Eine erste Kirche ist bald darauf im Jahr 844 belegbar.

Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariä

Auf einer steilen Anhöhe am Ortsrand steht die katholische Pfarrkirche mit dem Doppelpatrozinium Hl. Kreuz und Schmerzhafte Muttergottes. Das Erdgeschoß des Turms, in dem die drei Glocken ertönen, und der stark eingezogene Chor stammen noch vom spätgotischen Vorgängerbau.
1759 erhielt die Kirche eine spätbarocke Ausstattung. Zwischen den ausgezeichnet gearbeiteten Schnitzfiguren des Hochaltars findet sich ein ausdrucksstarkes Vesperbild der Schmerzhaften Muttergottes von der Mitte des 16. Jahrhunderts, das als wundertätiges Gnadenbild verehrt wurde. Diese regionale Wallfahrt endete mit der Säkularisation, aber die 1756 gegründete Bruderschaft der sieben Schmerzen Mariä feiert bis heute ihr Jahresfest mit einer Prozession durch das Dorf.

Kruzifix aus Landshut

Ihre jetzige Gestalt erhielt die Großgundertshauser Kirche, als 1893 das breite neue Kirchenschiff errichtet wurde. Auf der Orgelempore hängt ein spätgotisches Kruzifix von weit über drei Metern Höhe. Ein Großgundertshauser Wirt hatte es 1815 aus der abgebrochenen Landshuter Dreifaltigkeitskirche für 7 Gulden ersteigert.


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