Zwölfuhrläuten Großmuß in Niederbayern
Der ungewöhnliche Name des Dorfes südöstlich von Kelheim lässt sich von einem "großen Moos" herleiten. Für das Jahr 1447 ist die Ortsbezeichnung "Großmuß" erstmals nachweisbar, doch schon einige Jahrhunderte früher liest man in Schenkungsurkunden der Klöster Weltenburg und Rohr von "Muzze" oder "Mussa".
Auch die Regensburger Abtei St. Emmeram besaß seinerzeit hier einen Gutshof. Bereits im 14. Jahrhundert existierte in Großmuß ein Gotteshaus, welches in der Folgezeit mehrfach verändert und erweitert wurde.
Chorraum im Süden
Den größten Eingriff stellte sicher der Neubau des Kirchenschiffs in den 1930er-Jahren dar, bei dem man die traditionelle Ost-Ausrichtung aufgab. Der neue Chorraum fand nun im Süden des Gebäudes seinen Platz, und das alte Presbyterium im untersten Turmgeschoss dient seitdem als Seitenkapelle. Dort befindet sich auch die Hauptsehenswürdigkeit der Georgskirche, nämlich wertvolle Decken- und Wandfresken, welche Fachleute ins späte 15. Jahrhundert datieren. Sie zeigen sowohl die Symbole der vier Evangelisten als auch die Verkündigung an Maria durch den Erzengel Gabriel sowie den Kampf des Kirchenpatrons St. Georg mit dem Drachen.
Diese Szene wird auch vom Hauptgemälde des schönen, viersäuligen Hochaltars aus der Barockzeit aufgegriffen. Als sehr kunstvoll erweist sich zudem der kleine Nebenaltar in der Turmkapelle, in dessen Zentrum ein thronender Christus mit einladender Gestik die Blicke der Kirchenbesucher anzieht.
Auffällige Uhrgiebel
Vom Turm mit den auffälligen Uhrgiebeln im Spitzhelm tönt ein Glockentrio in die nördlichsten Ausläufer der Hallertau hinaus. Zwei Glocken sind schon über 100 Jahre alt und entstanden in den Gießereien Spannagl beziehungsweise Hahn in Landshut. Die jüngste ergänzte 1948 Karl Hamm aus Regensburg.