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Zwölfuhrläuten Herrnwahlthann in Niederbayern

Wo einmal die Ur-Donau fruchtbares Land zurückgelassen hat, östlich der heutigen Stadt Kelheim, haben sich schon früh Menschen niedergelassen. Die Mönche vom Kloster St. Emmeram in Regensburg machten das Gebiet um Herrnwahlthann urbar, und so entstand eine Siedlung, die in historischen Aufzeichnungen "tanna monachorum" – die Mönchsiedlung im Tannenwald – hieß.

Von: Regina Fanderl

Stand: 10.05.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Herrnwahlthann in Niederbayern

Auch die Gründung der Pfarrei Thann ging von St. Emmeram aus, und schon im Jahr 1175 ist ein erster Pfarrer namens Hugo dokumentiert.

Erfolgreiches Dorferneuerungsprogramm

Es folgten, wie vielerorts, glückliche und leidvolle Zeiten, große Fortschritte, aber auch einschneidende Veränderungen. Zuletzt prägten eine verlassene Ziegelei, eine verfallene Brauerei und sanierungsbedürftige Anwesen das Bild. Bis zum Jahr 1987. Damals stellte ein Dorferneuerungsprogramm die Weichen für eine positive Zukunft. Erstmals wurden die Bewohner intensiv in die Pläne mit einbezogen. Auch die auf bayerischer wie deutscher Ebene erfolgreichen Herrnwahlthanner Faustballspieler taten das ihre dazu. Und so entstand mit den Jahren wieder ein sehens- und lebenswertes Dorf, das für seinen Einsatz mit Recht zu viel Ruhm und Ehr‘ gekommen ist.

Vier Glocken im Spitzturm

Mittendrin, zwischen liebevoll restaurierten Gebäuden, leuchten in trauter Nachbarschaft und im gleichen Gelb gestrichen die Zentren für Leib und Seele aus frischem Baumgrün heraus: die wiederauferstandene, stattliche Stangl-Brauerei und die Pfarrkirche St. Andreas.
Besucher des Dorfes sind gut beraten, sich im Inneren des barockisierten Bauwerks den gotischen Chor und die schönen Holzfiguren aus dem frühen 17. Jahrhundert anzuschauen, ehe sie sich im Biergarten eine unfiltrierte Halbe gönnen.

Vielleicht läuten ja dann gerade die vier Glocken am Spitzturm. Sie stammen aus den Nachkriegsjahren und wurden bei Hamm in Regensburg und bei Perner in Passau gegossen.


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