Zwölfuhrläuten Landau an der Isar in Niederbayern
Landau - am rechten Ufer der Isar - gehört zu den wittelsbachischen Gründungsstädten des 13. Jahrhunderts, wurde 1224 von Herzog Ludwig dem I., genannt der Kelheimer, beurkundet. Daher begehen die Landauer heuer das 800 Jahr-Jubliäum ihrer Stadtgründung mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten.
Der Pfarrsitz, der sich zunächst in Unterframmering befand, wurde spätestens im Jahr 1262 hierher verlegt. In diese Zeit datieren wohl auch der romanische Teil des Turms der Stadtpfarrkirche, das steinerne Taufbecken sowie die Allerseelenkapelle.
Gotik trifft auf Barock
Auf eine Umgestaltung im 15. Jahrhundert verweisen wertvolle Flügel des spätgotischen Hochaltars sowie einige Skulpturen im Kirchenschiff. 1713 entschloss man sich zum Neubau des heutigen, stattlichen Kirchengebäudes. Durch ein Erbe der Maria Theresia von Puchleithen kam die Pfarrei zu hohem Geldsegen. Pfarrer Philipp Jakob Rappoltsperger gewann für das Bauvorhaben mit Dominikus Magazin einen erfahrenen Maurermeister und mit Wolfgang Heringer einen Zimmerermeister, die den mächtigen Rohbau errichteten. In der Folge wurde die Inneneinrichtung mit dem Hochaltar und acht Seitenaltären umgesetzt, ehe die Kirche im Oktober 1726 geweiht wurde.
Im Zweiten Weltkrieg musste das Gotteshaus Schäden verkraften. Ein Granate explodierte über dem Schutzengel-Altar und zerstörte das Antependium. Die Landauer Künstlerin Rose von Ranson erstellte es zum Andenken an den im Konzentrationslager Dachau zu Tode gekommen Stadtpfarrer Johann Baptist Huber neu.
Kaiserin im Turm
Fünfstimmig erklingt das festliche Geläut im Zwiebelturm. Die vier 1948 bei Perner in Passau gegossenen Glocken ergänzen die einzige historische, die so genannte "Kaiserin". Sie ist die zweitgrößte, stammt aus dem Jahr 1799 und trägt die Namen ihrer Stifter Georg und Theresia Kaiser.