Zwölfuhrläuten Münster in Niederbayern
Lange bevor die Mönche kamen war in Münster schon der Neandertaler da. Mit seiner Sippschaft lebte er um 50.000 vor Christus in einer Höhle am Buchberg.
Doch während der Vorzeitmensch noch Mammuts jagte und Eicheln sammelte, gab es im 8. Jahrhundert schon eine richtige Landwirtschaft, für die man Platz brauchte. Es musste gerodet werden und das organisierten jene Mönche, die man am Rand des Bayerischen Waldes ansiedelte – in Metten, Niederaltaich und: im heutigen Münster, dem kleinen Dorf bei Steinbach im Landkreis Straubing-Bogen. Zum Einstand bekamen sie Reliquien des römischen Märtyrers Tiburtius, der dann auch Klosterpatron wurde.
Chorherren bauten St. Tiburtius
Dieses Urkloster Münster soll in den Ungarnstürmen des 10. Jahrhunderts untergegangen sein. Der reiche Grundbesitz bildete 200 Jahre später den Grundstock für ein Kollegiatstift am gleichen Ort. Die zehn meist adeligen und studierten Chorherren errichteten die heute noch bestehende romanische Stiftskirche St. Tiburtius. Sie lebten nach der alten Aachener Regel, kannten also nicht das Gebot der Armut und besaßen eigene Häuser, die heute noch teilweise erhalten sind. Als Folge der Gegenreformation wurde Pfaffmünster, wie die Leute sagten, nach Straubing verlegt.
Zwei Kirchen vis-à-vis
Den Münsterern blieb St. Tiburtius, eine spätromanische dreischiffige Basilika mit gotischen Ostfenster und Kreuzgewölbe und nur wenigen barocken Elementen, wie die farbenfrohen Wand- und Deckenfresken, die feinen Rokokoaltäre oder die Pieta auf dem Altar des südlichen Seitenschiffs von 1765.
Die genauso alte, ehemalige Pfarrkirche St. Martin mit dem interessanten Treppengiebeldach steht unmittelbar daneben und dient heute als Friedhofskapelle.