Zwölfuhrläuten Oberschneiding in Niederbayern
Am Rande des Gäubodens im südlichen Landkreis Straubing liegt die rund 3.200 Einwohner zählende Gemeinde Oberschneiding. Diverse Funde aus der Jungsteinzeit weisen auf eine frühe Besiedelung der Gegend hin.
In einem Güterverzeichnis des Klosters Niederaltaich aus dem Jahr 790 ist ein Ort mit Namen "Snudinga" erwähnt und stellt somit die erste urkundliche Erwähnung von Oberschneiding dar.
Prächtige neubarocke Kirchenausstattung
Als stattlicher Baukörper präsentiert sich die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Ihr barockes Erscheinungsbild soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie im Lauf der Geschichte einige Änderungen erfuhr. Von einem ersten Gotteshaus zeugen noch romanische Mauerreste im Turm. In den Jahren 1730 bis 1738 wurde die Kirche weitgehend neu errichtet, Mitte des 19. Jahrhunderts fügte man noch zwei kurze Querschiffe an und erweiterte zudem das Langhaus.
Zu einer tiefgreifenden Umgestaltung des Innenraumes im neuromanischen Stil kam es ab 1878, als die barocke Ausstattung entfernt wurde. Doch schon 30 Jahre später fand man daran keinen Gefallen mehr und wollte die Kirche erneut in einen barocken Festsaal "zurückverwandeln". Dabei entstand eine prächtige und wohl auch eine der besten neubarocken Kirchenausstattungen in ganz Niederbayern.
Sieben Glocken im schlanken Turm
Ebenso reich wie die Ausstattung der Oberschneidinger Kirche ist ihr Glockenbestand, denn dass im verhältnismäßig schlanken Turm gleich sieben Glocken untergebracht sind, würde man nicht ohne Weiteres vermuten. Die nur solistisch zu hörende Sterbeglocke in der Turmlaterne aus dem Jahr 1796 ist zugleich die älteste. Das sechsstimmige Hauptgeläut wird angeführt von der 1885 bei Max Gugg in Straubing gegossenen großen Glocke. Die anderen fünf stammen aus Regensburg und Landshut.