Zwölfuhrläuten Pauluszell bei Velden in Niederbayern
Der Ortsname erinnert an den Kirchenpatron und an eine uralte, klösterliche Gemeinschaft - eine "Zelle" – wie sie schon vor weit über 1.000 Jahren im nahen Ort Münster existierte. Seit dem Jahr 903 gehörte Pauluszell zum Hochstift Regensburg.
Die Pfarrkirche steht mitten im Dorf und ist vom Friedhof umgeben. Bereits um 890 wird in Urkunden eine Kapelle genannt; und in den Konradinischen Matrikeln von 1315 eine Filiale der Pfarrei Velden. Erst 1929 erreichten die Bewohner, dass sie eine eigene Pfarrei bekommen.
Seltenes Patrozinium
Das heutige Gotteshaus stammt aus der späten Gotik, also aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen für die Landshuter Gegend typischen, außen unverputzten Backsteinbau mit Strebepfeilern.
Betritt man das Innere von St. Paul durch die Vorhalle im Westturm dann steht man unter einem gotischen Gewölbe mit einer einheitlichen, neugotischen Ausstattung. Drei Altäre und eine Kanzel schmücken den Raum. Der Hochaltar zeigt die Bekehrung des heiligen Paulus hoch zu Ross, als ihm Christus erscheint. Das seltene Patrozinium wird am 25. Januar gefeiert.
Glocken mit Te-Deum-Motiv
Schon auf einer Landkarte des Philipp Apian von 1560 hat der Turm eine gotische Spitze. In der Glockenstube schwingen vier Bronzeglocken in der Stimmung des Te-Deum-Motivs. Johann Hahn hat sie 1949 in Landshut gegossen.
Der Klang tönt hinaus in ein reizvolles, hügeliges Land mit Äckern, Wiesen und Wäldern, weitab großer Verkehrsströme und Zwänge unserer Zeit.