Zwölfuhrläuten Perkam in Niederbayern
Am westlichen Rand des Gäubodens liegt - direkt am Übergang zum niederbayerischen Hügelland und leicht erhöht - die Gemeinde Perkam. Der Name bedeutet "Heim am Berg". Auffällig und ungewöhnlich ist der Standort der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Sie steht nicht, wie meist der Fall, in der Dorfmitte, sondern ganz allein tief drunten im Labertal - quasi "zu Füßen" des Dorfes.
Ein historischer Platz - schon in der Jungsteinzeit, circa 4000 vor Christus, haben dort Menschen gelebt.
Aus Ton gebrannte Madonnenfigur mit Kind
Mit ihrem 33 Meter hohen gotischen Spitzturm und dem tief heruntergezogenen Dach des Langhauses gibt sich Mariä Himmelfahrt, von außen betrachtet, vornehm zurückhaltend. Doch schon beim ersten Blick ins Innere tut sich ein eindrucksvolles Bild auf. Prachtvoll und kunstvoll ist die barocke Ausstattung von 1719 mit zahlreichen Deckenfresken aus dem Leben und der Himmelfahrt der Kirchenpatronin Maria, eingerahmt von filigranem Stuckwerk.
Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre inklusive der Kanzel wurden um 1740 von bedeutenden regionalen Künstlern aus Straubing geschaffen. Über dem Tabernakel thront die Kirchenpatronin in Form einer aus Ton gebrannten Madonnenfigur mit Kind, ebenfalls das Werk eines begabten Straubinger Künstlers um 1460.
Zwei Glocken aus dem 17. und 18. Jahrhundert
Vom Kirchturm herab grüßt ein wohltönendes fünfstimmiges Geläut. Drei Glocken wurden 1961 bei Perner in Passau gegossen. Die beiden alten aus den legendären Gießereien Schelchshorn in Regensburg und Sedlpaur aus Straubing stammen aus den Jahren 1697 und 1724. In schöner Harmonie werden sie feierlich läuten, wenn am 14. Juli der 300. Geburtstag der barocken Pfarrkirche von Perkam mit einem Festgottesdienst gefeiert wird.