Zwölfuhrläuten Teisnach in Niederbayern
Was für ein herrlicher Anblick! Man kommt von Bodenmais und Böbrach herüber - und es öffnet sich in einer Wegbiegung die unverstellte Sicht auf die St.-Margareta-Kirche der Marktgemeinde Teisnach im Landkreis Regen.
Auf dem gegenüber liegenden Hügel ist sie erbaut, aus grauem, unverputztem Granitbruchstein. Wie ein zum Himmel weisender Finger streckt sich ihr schlanker Turm 75 Meter in die Höhe.
Einst "armes Flößernest"
Zum Besuch von St. Margareta heißt es also zunächst noch einmal hinunter, dorthin, wo die Teisnach, die dem Ort den Namen gab, und der Schwarze Regen sich vereinigen. Die Kraft des Wassers war es, die 1881 den Bau einer Papierfabrik hier am Ort begünstigte. So wurde aus dem ehemals "armen Flößernest", wie es in einer Gemeindechronik heißt, rasch ein aufstrebendes Gemeinwesen. So kam es auch, dass Teisnach 1903 eine erste eigene Kirche bekam und der Sitz der katholischen Pfarrei hierher verlegt wurde.
Beeindruckend und schön
Die selbstbewussten Teisnacher haben sich nicht nur einen beeindruckenden Kirchenbau hingestellt, sondern ihn auch schön ausgeschmückt. In einem hellen, lichtdurchfluteten Raum feiern sie ihre Gottesdienste vor einem neugotischen Flügelalter, in dem die geschnitzten Figuren dreier heiliger Frauen so zu sehen sind, wie der Volksmund den Merkvers gedichtet hat: "Margareta – die Teisnacher Kirchenpatronin – mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl: Das sind die drei heiligen Madl."
Aber nicht nur der Hochaltar, auch die bis ins Gewölbe reichende turmartige Bekrönung der Kanzel versetzt die Besucher ins Staunen.
Idealsextett läutet im Turm
Das erste Geläute musste im Zweiten Weltkrieg zu Rüstungszwecken abgegeben werden. Seit 1947 erklingt es sechsstimmig aus der Glockenstube von St. Margareta. Die Gießerei Hahn aus Landshut schuf die Glocken als Idealsextett in der Stimmung: c-es-f-as-b und c.