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Zwölfuhrläuten Tondorf in Niederbayern

Tondorf – in einem Ort mit diesem Namen müssen ja die Glocken läuten! Allerdings kommt der Name nicht vom Ton, sondern von der Lage im "Tann", im Wald. So steht’s in einer Urkunde, die unter den Gütern des Klosters Tegernsee "Tandorf" auflistet.

Von: Regina Fanderl

Stand: 15.04.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Tondorf in Niederbayern

Später hatten die Grafen von Ebersberg in Tondorf das Sagen. Das einst mächtige und reiche bayerische Adelsgeschlecht starb allerdings um 1045 aus, worauf die Ansiedlung im engen Seitental des Osterbaches bis zur Säkularisation zum Kloster Ebersberg gehörte und in enger Verbindung blieb. Heute ist Tondorf Teil der Gemeinde Bruckberg.

Erstaunliche Mischung verschiedener Baustile und Kunstrichtungen

Eine Kirche hat es vermutlich schon sehr lange gegeben. Dass ihre Geschichte sehr weit zurückgeht, ist am romanisch-gedrungenen Urbau zu erkennen und am gotischen Anbau für Chor und Sakristei.
Die großen Bassgeigenfenster und die Inneneinrichtung aus dem Barock komplettieren die erstaunliche Mischung der verschiedenen Baustile und Kunstrichtungen in der Kirche. Am Hochaltar aus dem Rokoko zieht der Kirchenpatron St. Michael mit der Lanze den Blick auf sich.

Der Turm ist mehr als einen Blick wert. Dem ungegliederten, quadratischen Unterbau folgt der ansehnliche Aufsatz für die Glockenstube mit rundbogigen Schallöffnungen. Darauf – als krönender Abschluss des eigenwilligen Tondorfer Wahrzeichens - ein moderner Spitzhelm.  

Wechselvolle Glockengeschichte

Bei den Glocken herrscht steter Wechsel. Von den 1853 gegossenen drei Exemplaren aus der Gießerei Pascolini in Ingolstadt müssen die zwei kleineren in die Waffenschmiede des 1. Weltkriegs. Ihr bronzener Ersatz von Hahn in Landshut ereilt 1942 das gleiche Schicksal. Erst 1951 können die Tondorfer ihre drei neuen Glocken von Karl Czudnochowsky mit dem Pferdegespann am Bahnhof von Gündlkofen abholen.


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