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Zwölfuhrläuten Triftern in Niederbayern

Die kleine Marktgemeinde Triftern mit 95 Gemeindeteilen liegt im Isar-Inn-Hügelland am Altbach in einem kleinen Seitental der Rott südöstlich der Kreisstadt Pfarrkirchen.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 16.02.2025

Zwölfuhrläuten: Triftern in Niederbayern

Der Ortsname "Truftara" wird zur Zeit des Passauer Bischofs Reginhar von Passau erwähnt. Damals ging ein Klostergut von Postmünster an den Bischof über. Dieses wurde zur Ausstattung der Pfarrei Triftern dem dortigen Pfarrer übergeben - mit dem Patrozinium der Domkirche zu Passau, St. Stephanus.
1170 ist Triftern dann als Säkularpfarrei bezeugt, in diesem Jahr übergab der Priester Impertus dem Kloster Asbach mehrere Besitzungen. 1193 wurde der untere Teil des Kirchturms aus Buckelsteinquadern als Wehrturm erbaut, der bis heute im Sockelbereich als Zeuge dieser Epoche erhalten blieb. Der Turm konnte nur über eine Leiter im ersten Stock betreten werden, zudem wurden zwei unterirdische Gänge angelegt, um das Bauwerk ungesehen verlassen zu können.

Gotisches Gotteshaus

Das heutige Gotteshaus steht an einem schön gestalteten Platzgeviert. Es stammt im Wesentlichen aus den Jahren 1465 bis 1473 und wurde von Meister Michael Sallinger erbaut. Der Chor entstand erst um 1490.
Nach dem Einsturz der gotischen Turmpyramide entstand 1741 die barocke Kuppelhaube, die auch heute noch markantes Wahrzeichen des Ortes ist. 1860/61 errichtete man zwei neugotische Seitenschiffe. Auch die komplette Einrichtung mit Hochaltar, Seitenaltären, Kanzel und Kreuzweg entstand im selben Baustil zwischen 1865 und 1871 durch den Münchner Bildhauer Anselm Sickinger. Lediglich das barocke Chorbogenkreuz von 1660 sowie eine Reihe von interessanten Grabsteinen und Epitaphen stammen noch aus älteren Tagen.

Die fünf Glocken des Geläutes schuf die Gießerei Perner in Passau in den Jahren 1950 und 1973, sie erklingen in der Tonfolge des', es', f', as' und b'.


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