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Zwölfuhrläuten Vilsbiburg in Niederbayern

Schon von weitem ist der 75 Meter hohe Ziegelturm zu sehen. Er hat wie die gesamte Kirche spätgotische Wurzeln, gebaut wurde er ab dem Jahr 1406. Nur von wem, wissen wir leider nicht.

Von: Franz Bumeder

Stand: 25.02.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Vilsbiburg in Niederbayern

Der Ziegel-Bau erinnert an ähnliche Kirchen, etwa St. Jakob in Straubing oder den Münchner Liebfrauendom.  Den Turm krönt seit der barocken Umgestaltung im 17. Jahrhundert die heutige Zwiebelhaube - an Stelle des ursprünglichen gotischen Spitzhelms.

Reise durch die Stilepochen

Über die Jahrhunderte passte sich Mariä Himmelfahrt immer wieder dem jeweiligen Zeitgeschmack an. Auf Gotik folgte Barock, wiederum abgelöst von der radikalen Regotisierung durch den aus Österreich stammenden Bildhauer Johann Petz. Den vorläufigen Schlusspunkt setzte Joseph Michael Neustifter 1978/79. Auf den bekannten Eggenfelder Bildhauer gehen die zeitgenössischen Formen im Altarraum zurück.
Die mächtige Kirche gliedert sich in drei Längsschiffe und den einschiffigen Chor. Die spitzbogigen Fenster im Langhaus sind neugotisches Erbe, die drei Fenster im Ostchor dagegen modern, Heinrich Diermeier hat 1955 Szenen aus dem Leben Jesu und – nach dem Namen der Kirche – die Aufnahme Marias in den Himmel festgehalten.
Kunsthistorisch interessierten Besuchern seien die gotischen Holzplastiken Maria mit dem Kinde und Christus in der Rast am Hochaltar empfohlen.

Aus Landshut stammen die acht Glocken, die für das lautstarke Festtagsgeläut in der Pfarrkirche sorgen. Zwischen 225 Kilo und 5,2 Tonnen schwer, wurden sie in der Glockengießerei Hahn hergestellt, mit einer Ausnahme alle 1949, nachdem die Vorgängerinnen während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen worden waren.


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