Zwölfuhrläuten Vilsbiburg in Niederbayern
152 Gemeindeteile, und das bei knapp zwölfeinhalbtausend Einwohnern. Schon eher selten in Bayern, doch die Stadt Vilsbiburg war und ist ein attraktiver Flecken im Freistaat, knapp zehn Kilometer südlich der Kreisstadt Landshut gelegen.
Eine erste urkundliche Erwähnung als Dorf Pipurch findet sich um das Jahr 1000. Noch fehlt hier im Namen der Bezug zur Großen Vils, die den Ort durchfließt. 1308 wird Vilsbiburg erstmals als Markt und Stadt zugleich benannt, inklusive der zugehörigen Rechte.
Gotteshaus von 1958
Katholisch waren die Niederbayern durch alle Jahrhunderte, besonders die Verehrung der Muttergottes hat im Ort lange Tradition. Lutherische Christen blieben ab der Reformation in der Minderheit, erst Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich öfter fränkische Evangelische um die Große Vils an. Flüchtende Schlesier nach dem Zweiten Weltkrieg brachten, wie so oft in Bayern, aus Platzgründen den Bau einer eigenen Kirche massiv ins Rollen. Die Christuskirche wurde vom Landshuter Architekten Kritschel geplant und erbaut, im Oktober 1958 konnte sie eingeweiht werden.
Kontemplative Atmosphäre
Das ganze Gebäude strahlt eine bemerkenswerte Ruhe aus, Fassade wie Innenraum sind in hellem Weiß gehalten. Besonders fallen die Glasfenster von Marlene Reidel auf, sie stellen die sieben Ich-Bin-Worte Jesu dar. Zwei wuchtige Gegensätze bilden der mächtige schlichte Steinaltar vorn sowie hinten links der kleine Taufstein mit einer Bronzeskulptur, sie zeigt Johannes bei der Taufe Jesu. Über dem Altar hängt ein großes rotes Bildobjekt von Manfred Mayerle, es verleiht dem Sakralraum eine kontemplative Atmosphäre.
Der Altar darunter als Tisch für Sakramentsfeier, Verkündigung und Lesung schafft große Ruhe – solange, bis die drei 1960 bei Hahn in Landshut gegossenen Glocken harmonisch erschallen.