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Zwölfuhrläuten Vilshofen a.d. Donau in Niederbayern

Wer als wenig Geschichtskundiger von der Vilshofener Vilsbrücke aus auf die Schweiklberger Abteikirche blickt, vermutet auf der Anhöhe wahrscheinlich eines der bayerischen Urklöster. Die mächtige Doppelturmfassade schaut so erhaben auf die Stadt herunter, dass auch das Wort vom Monte Cassino an der Donau umgeht.

Von: Georg Impler

Stand: 25.05.2015 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Vilshofen a.d.Donau, Niederbayern

Dabei wurde Schweiklberg erst 1904 zur Ausbildung von Missionsbenediktinern gegründet - von St. Ottilien aus - und 1914 zur Abtei erhoben. Die Konvent-Gebäude, errichtet zwischen 1905 und -25 und seit 2002 frisch renoviert, prägen die Silhouette Vilshofens. 29 Mönche leben derzeit im Kloster, deren Hauptauftrag in der Mission liegt. Das Afrikamuseum mit seinen Plastiken, Masken und Schmuckstücken lässt den Besucher in die Welt dieses Kontinents eintauchen.

Geläut aus Briloner Sonderbronze

In der Abteikirche zieht Christus als Pantokrator alle Blicke auf sich und beherrscht die gesamte Apsis. Unter dem Chorraum befindet sich eine Krypta. Der Architekt des im Jugendstil erbauten und der heiligsten Dreifaltigkeit geweihten Gotteshauses war der 1876 nahe Deggendorf geborene Gastwirtssohn Michael Kurz, der unter anderem bei Georg von Hauberrisser, dem Schöpfer des Münchner Rathauses arbeitete.

An den beiden, je 51 Meter hohen Türmen befinden sich acht Zifferblätter, die auch den Stand des Mondes und der Sonne anzeigen. Sie tragen ein sechsstimmiges, von der über vier Tonnen schweren Christkönigsglocke in B null angeführtes Geläut. Es wurde in Brilon im Sauerland gegossen, laut Klosterchronik am 19. August 1950 auf "zwei Lastautos" geliefert und erhielt tags darauf die Weihe. Es beweist, wie schön Glocken aus sogenannter Briloner Sonderbronze klingen können, auch wenn man damals das Zinn größtenteils durch Silizium und ein wenig Blei ersetzen musste.


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