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Zwölfuhrläuten Wörth an der Isar in Niederbayern

Die Kirche St. Laurentius in Wörth an der Isar hat eine wechselvolle Geschichte. Die ältesten noch vorhandenen Teile stammen aus dem 11. oder 12. Jahrhundert. An die romanische Kapelle wurde in der Barockzeit eine Erweiterung des Langhauses um drei Joche nach Osten dazu gebaut, und sie blieb, bis weit in das 20. Jahrhundert hinein, die "alte Wörther Kirche".

Von: Regina Fanderl

Stand: 19.04.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Wörth an der Isar in Niederbayern

Doch dann, 1880, wurde die Bahnstrecke Landshut–Plattling eröffnet und die Zahl der Gläubigen schnellte in die Höhe! Und so bekam das alte Langhaus in den 30er Jahren einen hellen, großen und schlichten Anbau an der Nordseite.

Ziel unzähliger Wallfahrer

Die weitere Geschichte klingt recht wundersam: Da die Barockaltäre in den Erweiterungsbau gestellt wurden, hielt der damalige Wörther Pfarrer Ludwig Fisch Ausschau nach Einrichtungsstücken für den Altbau. Für den ehemaligen Chor kaufte er 1943 für 300 Reichsmark einen Renaissancealtar aus der Schlosskapelle Unterstein bei Berchtesgaden. Darauf setzte er 1944 die restaurierte Darstellung von Maria mit dem Jesuskind, die in einem erbärmlichen Zustand auf einem Niederaichbacher Dachboden lag.
Es war eine Kopie des hochverehrten Gnadenbildes der "Mutter vom guten Rat" aus Genazzano bei Rom, vor dem sich bald immer mehr Pilger versammelten. Weil es heute die Pfarrkirche und früher eine Wallfahrtskirche war, kommen bis zum heutigen Tag unzählige Wallfahrer dorthin.

Eine Glocke aus der Barockzeit

In dem vierstöckigen Kirchturm mit dem Spitzhelmdach schallen vier Glocken, wobei eine noch aus der Barockzeit stammt und von Gordian Schelchshorn in Regensburg gegossen wurde. Die drei anderen kamen 1951 aus der Gießerei Johann Hahn in Landshut. Die schwerste Glocke ist der Wörther Gnadenmutter geweiht, die nächstkleinere dem Pfarrpatron St. Laurentius und die kleinste dem Schutzherrn der Sterbenden, St. Josef.


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