Zwölfuhrläuten Kupferberg in Oberfranken
Mächtig erklingen die vier Glocken der St. Vituskirche von Kupferberg. Der oberfränkische Ort zählt mit seinen 1.035 Einwohnern zu den kleinsten Städten Deutschlands.
Die bereits im 14. Jahrhundert verliehenen Stadtrechte hat Kupferberg ergiebigen Kupferfunden zu verdanken. Der Metallgehalt im Erz lag hier bei 15 Prozent - üblich waren nur zwei Prozent. Kupferberg galt damals mit zeitweise bis zu 2.000 Bergleuten als eines der bedeutendsten Bergbaugebiete Europas. Ein neues Schaubergwerk entsteht zur Zeit am Stadtrand und soll mit dem sehr ansprechenden Bergbaumuseum - gelegen direkt gegenüber der Kirche - die Entstehungsgeschichte Kupferbergs veranschaulichen.
Im 16. Jahrhundert gegründet
Auch die Pfarrkirche, die heute von Franziskanerpatres aus dem nahe gelegenen Kloster Marienweiher betreut wird, stellt eine Verbindung zum Bergbau her, gilt doch der Kirchenpatron St. Vitus unter anderem auch als Schutzherr der Bergleute. Allerdings steht nicht fest, wann das Gotteshaus ihm gewidmet wurde. Ursprünglich entstand es um 1300 als Muttergottes-Kirche. So steht die Figur des Heiligen Vitus auch nur in einer Seitennische - im geschnitzten Hochaltar dagegen eine spätgotische Muttergottes-Statue. Dahinter im Chorraum ist in die Mauer ein seltenes Sakramentshäuschen aus der Gründungszeit der Kirche eingelassen.
500-jähriges Jubiläum
1511 wurde das Kirchenschiff fertig gestellt. 2011 beging man das 500-jährige Jubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen und liturgischen Feiern - zum Beispiel einem Festgottesdienst, zelebriert von Erzbischof Ludwig Schick und zum Kirchweihfest dirigierte Enoch Freiherr zu Guttenberg ein Konzert des Tölzer Knabenchors.
Guttenberg'sche Epitaphien
Der kleine Ort Guttenberg liegt nur wenige Kilometer von Kupferberg entfernt - Mitglieder der Adelsfamilie wurden in der St. Vituskirche begraben. Die Epitaphe sind noch heute in der Kirche zu sehen.