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Zwölfuhrläuten Troschenreuth in Oberfranken

Im Lauf seiner über 950-jährigen Geschichte unterstand Troschenreuth zahlreichen Landesherren – unter anderem den Würzburger und Bamberger Bischöfen, Klöstern, bayerischen Kurfürsten oder den Bayreuther Markgrafen. Und nach einem kurzen Intermezzo unter preußischer Herrschaft kam es 1810 zum Königreich Bayern.

Von: Annerose Zuber

Stand: 11.11.2012 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Troschenreuth in Oberfranken

Den bisher letzten Wechsel bestimmten die Troschenreuther selbst, als sie 1972 die Eingemeindung zur wenige Kilometer entfernten Stadt Pegnitz beschlossen. Damit wurden die Oberpfälzer zu Oberfranken.

Kirche im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts prägte der spitze Turm der Martinskirche das Ortsbild. Das katholische Gotteshaus überdauerte alle Landesherren und manche Kriege. Doch am 19. April 1945 wurde es völlig zerstört. In den letzten Kriegstagen verlief die Front direkt zwischen Pegnitz und Troschenreuth. Ein Teil der hier einquartierten deutschen Soldaten wollte sich nicht ergeben. Beim folgenden Generalangriff der US-Armee starb ein Dorfbewohner und zahlreiche Gebäude lagen in Schutt und Asche - einschließlich Schule, Pfarrhaus und Kirche. Aus dem Gotteshaus konnten lediglich zwei Heiligenfiguren gerettet werden und die Bürger mussten eine neue Kirche bauen, die im Juli 1949 geweiht wurde.

Bewegende Geschichte der Altäre

Das schlichte, helle Gotteshaus überrascht mit einer barocken Ausstattung. Der Hochaltar mit der Mantelszene des Heiligen Martin und die beiden ebenso reich geschmückten Seitenaltäre erzählen eine bewegende Geschichte. Stammen sie doch aus der Kirche von Hopfenohe, eines nahe gelegenen Dorfes, das 1939 bei der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr aufgelöst worden war.
Ende der 50er-Jahre konnten dank der großen Spendenbereitschaft der Troschenreuther für den Turm der neuen Martinskirche vier neue Bronzeglocken gegossen werden.


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