Zwölfuhrläuten Kronach in Oberfranken
Die Geschichte beginnt martialisch: Im Jahre 1003, so berichtet der mittelalterliche Geschichtsschreiber Thietmar von Merseburg, zündete Markgraf Heinrich von Schweinfurt seine eigene Burg an, dazu die darum herum liegende Siedlung, die urbs Crana, damit beides nicht in die Hände seines Feindes fiel.
Starke Festungsanlage
Auch die weitere Geschichte Kronachs hat vor allem kriegerische Höhepunkte: Etwa siebenhundert Jahre war die Stadt der nördliche Außenposten des Hochstifts Bamberg. Dafür wurde sie von den Fürstbischöfen mit einer starken Festungsanlage ausgestattet. Die drei konzentrischen Fortifikationsringe wehrten erfolgreich alle Eroberungsversuche ab, die der Hussiten im 15. Jahrhundert, die der Schweden im 30-jährigen Krieg und zuletzt die der Preußen im 18. Jahrhundert. Mit der Auflösung des Fürstbistums Bamberg im Jahr 1803 fiel die Stadt dann friedlich an Bayern, und seitdem kam es zu keinen neuen Eroberungsversuchen mehr.
Gotteshaus nicht vollendet
Die dreischiffige gotische Pfarrkirche St. Johannes in der mit Mauern befestigten Oberstadt, in der auch das alte Rathaus und das Geburtshaus von Lucas Cranach stehen, des mit Abstand berühmtesten Sohnes der Stadt, entstand zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert. Wesentliche Teile wurden mit Ablassgeldern finanziert. Da diese nicht unumstrittene Geldquelle im 16. Jahrhundert versiegte, blieb das Gotteshaus unvollendet. Sein bedeutendstes Kunstwerk steht ausnahmsweise nicht im Kircheninneren, sondern bildet einen der Eingänge in die Kirche: das kunstvoll gemeißelte Johannesportal an der Nordseite mit der Steinfigur des Kirchenpatrons im Giebelfeld. In Kronach, am Zusammenfluss von Haßlach und Rodach, leben heute etwa 18.000 Menschen. Der Höhepunkt der vielfältigen Tausendjahrfeierlichkeiten war ein dreitägiges "Historisches Stadtspektakel" in der Oberstadt.