Zwölfuhrläuten Buch am Forst in Oberfranken
Die Maria-Magdalenen-Kirche in Buch am Forst ist wirklich klein, eigentlich eher ein Kirchlein, wie ja auch das überwiegend evangelische Dorf mit seinen rund 600 Einwohnern klein ist.
Kindergarten und Grundschule befinden sich im drei Kilometer entfernten Untersiemau. Zur Kreisstadt Lichtenfels, der Buch politisch angehört, sind es gute sieben Kilometer, genauso weit wie zum Kloster Banz.
Karges Leben schweißt zusammen
Kloster Banz gehörte einst der riesige Forst, der Buch seinen Beinamen gab. Bereits aus dem Jahr 1370 ist eine Maria-Magdalenen-Kapelle erwähnt. In der Kirchengemeinde-Chronik ist natürlich nicht nur von frohen Tagen die Kunde. Das Leben hier am Rande der nördlichen Frankenalb war karg, worüber auch so mancher Pfarrherr zu klagen hatte. Aber es wurde im Dorf zusammengehalten, bis dahin, dass man etwa von der Weihnachtskollekte 1914 jedem Krieger eine Pfeife kaufte und die Gemeinde den Tabak spendete, oder dass man vor einem Jahr das Geld aufbrachte für drei neue Bronze-Glocken von Bachert in Karlsruhe. Die läuten unter dem Schiefer gedeckten Spitzdach des massigen Turmes, der die Kirche nach Osten abschließt.
Anmut und Geborgenheit
Den ersten - staunenden - Blick ziehen im Gotteshaus die barocken Malereien an den dreiseitig umlaufenden Doppelemporen und an der Kassettendecke auf sich. Sie wurden 1960 wieder freigelegt und schildern Szenen aus dem alten und neuen Testament. Das Altarblatt zeigt unter dem Bild des Gekreuzigten die Kirchenpatronin Maria Magdalena wie sie dem Auferstandenen begegnet. Der schöne Solnhofner Steinboden, das viele Holz und die warmen Farben, nicht zu vergessen die malerische Orgel laden mit einer ganz eigenen Anmut und Geborgenheit zur Feier des Gottesdienstes.