Zwölfuhrläuten Coburg in Oberfranken
Nach der Reformation dauerte es fast drei Jahrhunderte, ehe in Coburg im Jahr 1802 wieder eine katholische Messe gefeiert werden konnte. Die römisch-katholischen Christen blieben aber nur eine kleine Randgruppe in der Stadt.
Bis zum Zweiiten Weltkrieg. Erst der starke Zuzug von Heimatvertriebenen in der Mitte des 20. Jahrhunderts ließ die katholische Gemeinde so stark wachsen, dass bald der Bau einer zweiten katholischen Kirche notwendig wurde.
Neue Kirche
Bereits 1957 hatte der damalige katholische Stadtpfarrer am Rand von Coburg, nahe der Bertelsdorfer Höhe, ein Grundstück für die neue St.-Marien-Kirche erworben. Architekt war der Coburger Baumeister Josef Rauschen. Am 14. Juni 1964 fand dann die feierliche Weihe des Gotteshauses statt.
Neues Kapuzinerkloster
Neben der Marienkirche entstand auch ein Kapuzinerkloster in der Tradition des 1524 aufgelösten Barfüßerklosters. Der Bau des Klosters stand damals an der Stelle, wo heute das herzogliche Stadtschloss Ehrenburg steht. Wie das Franziskanerkloster wurden auch das neu errichtete Kloster und die Kirche der Kapuziner in der Spittelleite der Gottesmutter Maria geweiht. Nachwuchssorgen der Kapuziner führten schon 1997 wieder zum Rückzug des Ordens aus Coburg.
Ökumenisches Miteinander
Die anfängliche Skepsis der evangelischen Nachbarn wich bald einer ökumenischen Offenheit. So arbeitet die Gemeinde St. Marien mit der evangelischen Pfarrei Heilig Kreuz in guter Freundschaft zusammen. Das Miteinander reicht von ökumenischen Gottesdiensten und Kinderbibelwochen bis hin zum alljährlichen gemeinsamen Ausflug evangelischer und katholischer Christen.
Vierteiliges Geläut
Wertvolle Ausstattungsstücke der Marienkirche sind der Tabernakel und das Altarkreuz des Coburger Künstlers Hugo Hußla sowie eine Muttergottes des Hassfurter Bildhauers Anton Rückel. Eine Besonderheit ist das Glasfenstertriptychon zum Sonnengesang des heiligen Franz aus der Hand des langjährigen Coburger Heimatpflegers Adalbert Bringmann. Von der Passauer Glockengießerei Perner stammt das klangvolle vierteilige Geläut, das mit den ersten Tönen des Marienliedes "Salve Regina" beginnt