Zwölfuhrläuten Kirchenpingarten in Oberfranken
Kirchenpingarten liegt - eingebettet in Felder und Wiesen - vor der malerischen Kulisse der bewaldeten Höhenzüge des Fichtelgebirges. Politisch gehört die Gemeinde zum Landkreis Bayreuth, kirchlich zum Bistum Regensburg, dem flächenmäßig größten Bayerns, dessen nordwestlichster Winkel bis ins Oberfränkische reicht.
Von Bienen und Löwen
Im Kirchenpingartener Ortswappen hält ein goldener Löwe einen Bienenkorb in seiner Pranke - zur Erinnerung daran, dass hier jahrhundertelang die Bienenzucht eine wichtige Rolle spielte. Dafür wurden die Bäume präpariert: An die Vorderseite der Stämme kam ein Einflugloch für die Bienen, rückseits wurden große Löcher gehackt, um den wertvollen Rohstoff für Honig und Wachs ernten zu können.
Die Kirche prägt den Ortsnamen
Bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes im Jahr 1283 diente die Zusatz-Bezeichnung "Kirche" zur Abgrenzung ähnlicher Ortsnamen in der Umgebung. Die katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere mit einer üppigen Barock-Ausstattung entstand im späten 17. Jahrhundert. Als kostbarster Schatz aus der Vorgänger-Kirche blieb ein spätgotisches Relief der 14 Nothelfer erhalten, das heute den Volksaltar ziert.
Von Jakobus dem Älteren
Auf dem Bild des Hochaltars sitzt auf einer Wolke Jakobus der Ältere - erkennbar an zwei Muscheln auf seinem Pilgerumhang. Seine Lebensgeschichte wird in den zehn Deckengemälden erzählt. Dazu gehört auch ein Bildnis, auf dem der Kirchenpatron seine Hand schützend über die kleine oberfränkische Ortschaft und sein Gotteshaus hält. Die historischen Glocken wurden vermutlich während der beiden Weltkriege eingeschmolzen. Heute rufen vier neue Glocken von 1950 beziehungsweise 1991 zum Gottesdienst.
Seit 2007 führt ein Seitenarm des Jakobswegs Hof-Nürnberg nach Kirchenpingarten. Dieser fast 70 Kilometer lange Abzweig verbindet von Marktschorgast über Weißenstadt und Kirchenpingarten bis nach Creussen zwei katholische und zwei evangelische Jakobuskirchen.