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Zwölfuhrläuten Litzendorf in Oberfranken

Die prächtig in honigfarbenem Sandstein gebaute Pfarrkirche St. Wenzeslaus in Litzendorf im Landkreis Bamberg wirkt mächtig. Am Nordostrand der Gemeinde stehend, somit ohnehin schon erhöht, strebt die kolossale, von vier flachen dorischen Pilastern gegliederte Westfassade regelrecht in den Himmel.

Von: Georg Impler

Stand: 15.10.2006 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Litzendorf in Oberfranken

Überlebensgroße Heilige

Die Massivität des Mauerwerks wird aufgelockert vom Westportal, den Sockelkonsolen und den drei darüber in Wandnischen stehenden Skulpturen der Heiligen Wenzeslaus, Wolfgang und Sebastian. Darüber erhebt sich, auf dem markanten, mit Schiefer gedeckten Gebälk ruhend, der doppelt eingeschweifte Giebel. Ihn krönen ebenfalls drei überlebensgroße barocke Figuren: Katharina, Barbara und der Erzengel Michael.

Genie und Geld

Die Pfarrei Litzendorf wurde schon 1406 gegründet. Dass sie über eine der wohl bedeutendsten und schönsten Dorfkirche Oberfrankens verfügt, verdankt sie dem genialen Meister des süddeutschen Barock, Johann Dientzenhofer und dessen Förderer, dem Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn. Genie und Geld aber auch heimischer Hand- und Spanndienst wirkten zusammen und so entstand knapp 10 Kilometer östlich Bamberg im Ellertal die wichtigste Landkirche des Baumeisters, der hier auch die Idee umsetzte, die Vorgängerkirche nicht abzubrechen sondern zu ummauern. Auf diese Art und Weise konnte während der ersten zwei Baujahre noch Gottesdienst gehalten werden.

Vier Glocken im Turm

Ab 1716 wurde der lichte und weite Saalraum mit der reichen Barockausstattung versehen, welche das Gotteshaus auch im Inneren, besonders seit der jüngsten Renovierung von 1999, dem Äußeren ebenbürtig macht. Vom Kirchturm, den Dientzenhofer in den Neubau einbezog und erhöhte, schallen vier Glocken: Die älteste stammt aus der ersten Hälfte des 15. und die jüngste aus dem letzten Jahr des zwanzigsten Jahrhunderts.


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